Absenkung des Reifendrucks/Luftdrucks im Gelände

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21 Nov 2016 21:56 - 21 Nov 2016 22:09 #1 von Schnaik
Hallo Community!
Ich war am Wochenende mal im Revier unterwegs, um einige Pachtgrundstücke zu kontrollieren. Die Bedingungen waren schwierig und an der Grenze dessen, was der Reifen (265/70/16 BFG A/T KO2) leisten konnte. Die Äcker wurden vor einigen Tagen frisch gepflügt und die Trecker hatten die ganzen Feldwege zerfahren. Das Ganze gepaart mit 4 Tagen Regen. Die Fahrspuren standen voll mit verwässertem Schlamm, zum Teil waren die Reifen gute 15 cm verschwunden. Egal, es gab keine Alternativen. Langsam durchfahren ging gar nicht, die Reifen waren ruckzuck zugesetzt. Mit anständig Drehzahl hat sich das Profil freigeräumt und ich konnte gerade so mit Schrittgeschwindigkeit "durchschwimmen". Als es dann leicht berauf ging, war Feierabend. Zum Glück gabs ab dort eine leichte Grasböschung. Da hatte wenigstens eine Fahrzeugseite Grip und ich kam weiter.

Nun die eigentlichen Fragen:

1. Ich habe den Luftdruck nicht abgesenkt und bin da mit 2,6 Bar einhergefahren. Hätte eine Absenkung an Fahrverhalten und Grip spürbar was geändert?

2. Wie weit kann man den Luftdruck in einer solchen Situation (nur Schlamm, keine Steine oder Felsen, maximal 20 km/h) absenken, ohne dass der Reifen anfängt, auf der Felge zu wandern?

Danke!!!




Aber nach der Tour sah er irgendwie glücklich aus... :daumenhoch:

Beste Grüße,
Maik

[3,2 Wildtrak (2016)]
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21 Nov 2016 22:44 - 22 Nov 2016 00:49 #2 von Skyrat
Servus Schnaik,

Luftdruck im Gelände kann runter bis auf 1 bar. Kannst ja mit 1.4bar anfangen und testen. Da der Pickup hinten ja nix wiegt, ohne Beladung, würd ich dir hinten also immer weniger empfehlen wie vorne.

BFG gibt offiziell <20psi / 25km/h an, also ca 1.4 bar.
"Pressures lower than 20psi may be used off-road provided speeds are reduced to 25kph or less"

COOPER geht offiziell gleich bis 16psi - 1.1bar.


Die Aufstandsfläche vergrößert sich, dein Flankenprofil bekommt arbeit, dazu ist es ja schließlich da und die Profilreinigung wird durch das "walken" auch verbessert.

2.6 Bar ist eh sehr viel, oder fährst du immer mit 5 Personen und 1000kg auf der Ladefläche ??

:daumen:

Ranger Limited 2016, 2.2, Schalter...

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21 Nov 2016 23:21 #3 von bb
1,1 BAR ist schon sehr niedrig, ich würde last- und geländeabhängig vorgehen und mich herantasten. 1,2 vorne und 1,4 hinten sind noch gut offroad fahrbare Werte mit Sicherheitsreserve. Weiter runter geht man eigentlich nur im weichen Sand. Mit Steinen, Wurzeln, spitzen Ästen und auf Felsen braucht man mehr Druck. Schlamm ist weniger tragfähig als Sand, es geht vor allem darum, Kraft zu übertragen und auch den Bodendruck zu verringern. Bei mit Schlamm zugeklebtem Profil fährt man wie auf Schmierseife, das überträgt keine Vortriebskraft. Wenn der Reifen mehr walkt und arbeitet, wird eventuell auch das Profil etwas besser gereinigt, das reicht aber nicht unbedingt, um ausreichend Traktion aufzubauen. Es kommt auch auf die Art des Schlamms an. Mit einem Mud Terrain Reifen kommt man etwas weiter als mit einem AT. Aber Schlamm, nasser Acker usw ist trotzdem eher die Domäne der Trecker und Raupenfahrzeuge als der Geländewagen.

Wenn du Druck aus den Reifen lässt, verlierst du auch Bodenfreiheit. Wenn der PU Boden dann flächig im Schlamm aufsitzt, sitzt du richtig fest.

Wenn du Druck ablässt, muss der auch wieder rein. Dann ist ein leistungsfähiger Kompressor unbedingt erforderlich, denn wenn du etwas länger und etwas schneller auf Asphalt fährst, muss der Reifendruck angepasst sein, sonst wird es sehr unsicher.

Bei hohen Geschwindigkeiten ist bei Geländereifen auch ein höherer Luftdruck notwendig. Bei meinem Navara habe ich meist vorne 2,4 und hinten 2,6 BAR. Wenn ich über 140 fahre, reicht das nicht, dann spüre ich, das die Reifen instabil werden. Es müssen 0,2 Bar mehr rein. Das liegt an den hohen Flanken der Geländereifen. Mit einem höheren Luftdruck werden die Flanken stabilisiert. Aber Niederquerschnittsreifen sind bei hohen Geschwindigkeiten trotzdem im Vorteil.

Bernhard
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22 Nov 2016 00:50 - 22 Nov 2016 01:01 #4 von Schnaik
Vielen Dank für die Antworten. Im Normalfall fahre ich überwiegend Straße (auch Autobahn) und mit keinem nennenswerten Gewicht auf der Hinterachse. Im Sommer hängt immer mal ein Boot am Haken. Im Winter brauche ich den PU, um Holzarbeiten im Wald zu erledigen und auch mal einen Hänger aus dem Wald zu ziehen. Im Straßenbetrieb fahre ich vorn wie hinten 2,6 bar. Fährt sich gut, keine Probleme. In nassen Kurven muss man halt bißchen gefühlvoll mit dem Gas umgehen, aber das ist ok. Ich hatte aber tatsächlich darüber nachgedacht, auf der HA auch im Straßenbetrieb etwas Luft rauszulassen, da die Ladefläche üblicherweise leer ist, bzw. nicht wirklich schwere Dinge drauf liegen.

@Bernhard: In diesem Zusammenhang erschließt sich mir der höhere Luftdruck auf der HA nicht, oder bist Du von voller Beladung ausgegangen?

Im Gelände will ich dann (entsprechend der Erfahrungen hier) absenken. 1,4 bar klingt gut. Das werde ich dann mal bei Gelegenheit probieren, wenn Ihr denkt, dass es tatsächlich zielführend ist.

Beste Grüße,
Maik

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22 Nov 2016 04:02 - 22 Nov 2016 04:31 #5 von Skyrat
Moin,

2.6 Bar nennt sich beim Ranger ja "eco"... Weniger Verbrauch, dafür mehr Verschleiß und Fahrkomfort wie ne Pferdekutsche.

Das ist ja Geschmacksache, wenn du mit den 2.6 hinkommst - einige haben ja noch mehr drin. Ich fahre die angegebenen 2.4 vo/hi und finde das schon hart an der Grenze.

Offroad 1 bis 1.4bar hat sich über die jahre bewährt egal mit welchem Reifen.

;)

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22 Nov 2016 06:38 #6 von Hallimasch
Hallo Maik,

wenn Du solche Bereiche zu befahren hast, kaufe Dir in der Bucht noch ein paar Schneeketten. Ich habe ein paar super schwere SUV-Ketten von PEWAG ergattert ....

Gruß aus der Eifel
Waidmannsheil Andreas

Ford Ranger 2,2 XLT Extracab 2013

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22 Nov 2016 09:17 #7 von Musher
Luftdruck ablassen im Gelände ist DAS Mittel der Wahl!!! Von 2.5 runter auf 1,4 dazwischen liegen Welten im Vortrieb ...
1,4 bar ist ein über Jahre bewährter Wert bei den üblichen Reifendimensionen, da kann man auch noch mal ein paar Meter bis zur nächsten Tankstelle auf Asphalt fahren.
Auch im Schnee hilft es Druck abzulassen wenn man sich festgefahren hat ...

Mit 44er Bereifung und 0,4 bar klappt`s

sogar im Tiefschnee
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22 Nov 2016 09:30 #8 von Dynomike
Ich fahre die Grabber AT2 in 265/70/17 zwischen 1,3 und 1,5 Atü. Das ist auch eine Empfehlung von Dieter Pfaff. 1,0 erscheint mir persönlich als etwas zu wenig. Da läuft man schon Gefahr, dass sich der Reifen im ungünstigen Fall von der Felge schält.

Wie schon Bernhard schrieb, sollte aber ein Kompressor in greifbarer Nähe sein.

Bei mir fährt dieser hier mit.

Das ist zwar kein Superduperhighperformancescheißteuerdingens, erfüllt aber seinen Zweck bisher klaglos und in ausreichender Geschwindigkeit.

いすゞ D-Max, Space Cab Custom Automatik, 200 PS - 530 Nm, Matte Metallic Garnet Red, Bj.06/2015.
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Wäre ich der Konjunktiv, hätte ich mehr Würde.
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22 Nov 2016 09:44 - 22 Nov 2016 09:45 #9 von Schnaik
Vielen Dank für Eure Antworten. Das hilft mir wirklich weiter, zumal ich mich in solchen Fahrsituationen nicht wirklich auskenne.

@Hallimasch: Kannst Du mal Bilder oder einen Link der Ketten einstellen?

@Dynomike: Cooles Teil. Hatte einen ähnlichen auch schon auf dem Schirm. Kann man den auch über die 12 V Bordsteckdose betreiben oder muss der aufgrund des Stromes direkt an die Batterie?

Beste Grüße,
Maik

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22 Nov 2016 10:05 - 22 Nov 2016 10:11 #10 von Dynomike
Er wird direkt an die Batterie angeklemmt. Im Hinblick auf die Leistung ist das auch der einzig richtige Weg denke ich.

Der hatte in irgendeinem Off-Road Vergleichstest in der "günstigen Klasse" am Besten abgeschnitten. Ich kann ihn bedenkenlos empfehlen. Er macht für den Preis einen sehr wertigen Eindruck, hat eine ordentliche Ansaugleistung (72l/min) und ist auch nicht übermäßig laut.

Jedenfalls hat sich beim Forumstreffen niemand beschwert, als ich die Reifen wieder auf Straßendruck brachte. :)

Der mitgelieferte Spiralschlauch ist lang genug, um alle Räder bequem zu erreichen.

Das angeflanschte Manometer ist verhältnismäßig genau. Ich habe allerdings zur Kontrolle noch einen guten Luftdruckprüfer aus unserem Kartsport im Auto.

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