größere Reifen und Tachoangleichung

Hallo,

habe einen XL Ranger mit 16" Stahlfelgen und der Serienbereifung 255/70 R16. Felge und Reifen haben mir gar nicht gefallen, aber habe sie trotzdem erstmal runtergefahren. Vor kurzem habe ich die Räder dann zähneknirschend endlich gewechselt. Entschieden habe ich mich für eine 17" Felge von Dotz (Hammada) jetzt dark-dark , weil ich mir die mattschwarz habe lackieren lassen.

Mit den Thema Reifengröße habe ich mich fast zwei Monate rumgeschlagen. Geplant war und ist in der Zukunft noch einen 265/70 R17 aufzuziehen. Der ist größer als die Serie (4cm mehr im Durchmesser und etwa 5% mehr Abrollumfang). Die 17" Seriengröße vom Ranger (265/65 R17) hat den entschiedenen Nachteil, dass es sehr sehr wenige AT Reifen und nur runderneuerte MT Reifen zur Auswahl gibt. Einen größeren Reifen will ich nicht, da dann sicherlich Karosserieumbauten erforderlich werden, was ich nicht vorhabe.

Mein Plan ist vorerst gescheitert , weil ich keine Möglichkeit einer Tachoangleichung gefunden habe. Weil die Serienreifen runter waren und der Winter defintiv Einzug gehalten hat, habe ich mich vorerst für die Seriengröße 265/65 R17 entschieden. Habe General Grabber AT² aufgezogen.

Jetzt mal zur Tachoangleichung und hier stelle ich meinen derzeitigen Kenntnisstand dar. Wenn jemand mehr weiß, darf er mich sehr gern behelligen . Da die Geschwindigkeit beim Ranger nach EG-Konformität geeicht ist, hat der Tacho rein juristisch keine (NULL) Tachoabweichung. Wenn man also größere Reifen aufzieht, zeigt der Tacho automatisch und defintiv zu wenig an, was er aber widerum nicht darf - also ist bei größeren Reifen eine Tachoangleichung erforderlich. Darauf hat selbst mein nicht zu pingeliger TÜVler bestanden.

Das Tachosignal wird beim neuen Ranger dem CAN-Bus entnommen (von den ABS Sensoren). Es handelt sich zwar um ein digitales Signal, aber es gibt hier meines Kenntnissstandes nach, noch keine Möglichkeit das Signal irgendwie zu beeinflussen. Das Vorgängermodell hat zwar auch ein digitales Tachosignal, aber halt nicht aus dem CAN-Bus entnommen, sondern mit einem Geber erzeugt, welches man dann z.B. mit der Tachobox 002 von HALE angleichen kann. Also derzeit scheidet die Angleichung des Tachosignals mit einer Zusatzbox aus, zumal man es auch tunlichst vermeiden sollte in das CAN-Bus Signal einzugreifen.

Habe dann einen sehr FFH gefunden, der eine Idee hatte. Er erzählte mir, dass man beim Vorgängermodell in der Fahrzeugsoftware die Reifengröße konfigurieren kann und dort auch individuelle Werte eingeben kann, was ja eine sehr elegante und sehr kostengünstige Möglichkeit ist, den Tacho anzugleichen. Wir haben uns dann die Fahrzeugsoftware meines Rangers angeschaut und siehe da, dort kann man verschiedene Reifenabrollumfänge auswählen . Dann kam aber die Ernüchterung , es sind nur Umfänge vorgegeben, die genau die der Serienreifengrößen entsprechen und es gibt bedauerlicherweise keine Option einer individuellen Konfiguration. Hat man sicherlich weggelassen, damit ja keiner auf die Idee kommt den Ranger zu tunen.

Ich habe mich mit Delta 4x4 ausgetauscht, weil die ja ihren Kentros auf ganz schön große Füße gestellt haben, die haben aber bis dato auch noch keine Lösung. Dann hat Michaelis sich den Ranger http://www.michaelis-tuning.de/ auch gerade vorgenommen und der hat 285/70 R17 aufgezogen, allerdings habe ich auf meine Anfrage ob und wie er eine Tachoangleichung gemacht hat (per Mail) bisher noch keine Antwort.

Sag mal @Jürgen, hast Du nicht Deinen Pickup bei Michaelis umbauen lassen? Kannst Du nicht mal fragen, ob und wie der die Tachoangleichung gemacht hat?

Trotz aller bisherigen Niederlagen habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Das schönste und eleganteste wäre, wenn Ford mit einem Update eine Möglichkeit schaffen würde, einen individuellen Reifenabrollumfang festzulegen. Aber da bin ich mir nicht so sicher, ob das jemals passieren wird. Da diese CAN-Bus Scheiße ja immer mehr zunimmt, wird es ja sicherlich irgendwann auch mal eine Lösung hierfür geben.

Falls jemand eine Möglichkeit kennt, ein CAN-Bus Tachosignal zu beeinflussen oder sonst eine Idee hat, wie man beim neuen Ranger den Tacho angleichen kann (bitte nicht mit Klebetachoscheibe), dann bitte hier ganz schnell mitteilen.

Grüße Mark

Moin Mark, leider kann ich dir gar nicht helfen, aberich wundert gerade, wie du es geschafft hast die Serienreifen schon runter gefahren zu haben.

Hallo Holger,

habe eine "kleine" Farm und fahre min. 50% im Gelände mit viel Schotterpiste und habe meinen Ranger schon seit Anfang April.

Grüße Mark

Puh, ich habe den ranger auch seit April, auch eine kleine Farm, aber keine 50% und keine Schotterpiste....

Bei deiner Nutzung haette ich dann auch die At Bereifung

Guten Morgen, Mark!

Wenn Du mich mit Jürgen meinst, dann habe ich meinen Hilux bei Nestle umbauen lassen und nicht bei Michaelis. (Michaelis hatte den Hilux-Umbau erst kurz nachher im Programm, sonst hätte ich ihn dort umbauen lassen)... Ein Kumpel von mir hatten einen Navara von Michaelis, auch der Matthias hier im Forum hat einen Michaelis-Amarok. Mit den typischen 285ern, die Michaelis bei jedem Umbau verwendet. Nestle kann inzwischen aber auch 285er auf dem Hilux realisieren, wie ich auf der Messe gesehen habe. Das hatte er damals leider noch nicht im Angebot.

Bei meinem Hilux ist eine Tachoangleichung gemacht, allerdings war ich beim Umbau nicht dabei, deshalb weiß ich nicht, wie er das gemacht hat. Ist aber mal grundsätzlich bei den modernen Fahrzeugen heutzutage kein Problem mehr. Früher mußte man da ja bei den mechanischen Tachos andere Tachowellen einbauen....

Bei unserem Jeep sind wesentlich größere Reifen aufgezogen, nämlich 315/70 R 70 auf 9 x 17"-Felgen. Das ist umgerechnet auf Zoll zwischen 34 und 35". Und die sind im Vergleich zu den Serienreifen vom Abrollumfang und der Höhe wirklich nicht nur etwas, sondern schon sehr viel größer! Umgebaut bei ORZ in München. Dort wurde auch die Eintragung und die Tachoangleichung vorgenommen. Mit einem kleinen Kästchen gibt man die gewünschte Reifengröße ein und innerhalb von zwei Sekunden!!! ist der Tacho angeglichen, so was hab ich noch nie gesehen, echt total easy!!! :shock: Dieses Kästchen haben wir mitbekommen, könnten also jederzeit auch wieder eine andere Größe aufziehen, das spielt sich ruckzuck wieder aufeinander ein.

Ist jetzt zwar kein Pickup, aber trotzdem mal ein kleines vorher-nachher - Bild vom Wrangler:

Vor dem Umbau im Serienzustand mit 245/70 R 17: (eigentlich keine kleinen Reifen, sind ungefähr 32-Zöller, wirken aber auf dem Jeep viel zu klein)


Und mit Fahrwerk und den 315ern:



Im direkten Vergleich sieht man den Größenunterschied, am Hilux fahre ich 265/75 R 16...


Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß bei einem modernen Auto wie dem Ranger eine Tachoangleichung so schwierig ist. Aber Michaelis oder Delta müssen ja auch TÜV auf ihre Umbauten kriegen, also muß das ja irgendwie geregelt sein, da die Delta-Reifen bestimmt nicht mehr in der Toleranz liegen! Diese Umbauten zu homologieren, kostet die Tuner viel Arbeit und Kohle... daß sie das natürlich nicht gern machen, wenn Du sie nur um eine Angleichung bittest und nichts von ihnen kaufst, ist irgendwie auch klar!

Ich habe nach vielen Selbstumbauten zusammen mit Vereinskameraden die Schnauze voll von TÜV-Odysseen und stelle mein Auto zu einem Tuner, der dann alles fertig macht. Kostet natürlich mehr, bin ich aber bereit zu zahlen, wenn ich dafür ein fertiges Auto bekomme, wo ich mir um Eintragungen und ewiger Suche nach einem guten Prüfer keine Sorgen mehr machen muß! Das muß aber jeder selber wissen. Ein befreundeter Hilux-Fahrer hat es geschafft, eine komplette Eigenbau-Stoßstange durch den TÜV zu kriegen! Es kostete eine Menge Zeit, Arbeit und Nerven - aber es ist nicht unmöglich, wenn man eng mit dem Ingenieur zusammenarbeitet, der später die Abnahme macht!

Ich drück Dir die Daumen, daß das noch klappt mit der Tachoangleichung, kannst ja mal berichten, wenns soweit ist, würde mich auch interessieren!

Gruß aus der Oberpfalz, Jürgen

Fast alle amerikanischen Tuner (nicht die Personen, sondern die Geräte sind hier gemein) sind in der Lage, Reifengrößen, Tacho etc. zu programmieren. Beliebt sind z.B. der SCT x3 und die Livewire-Systeme: http://www.sctflash.com/
Das hat auch nichts mit CAN-Bus oder nicht zu tun, die Geräte greifen in die Software der Steuergeräte ein, ganz einfach über OBD-II. Das Geschwindigkeitssignal kommt ja von einem Sensor, z.B. einem ABS-Sensor, einem im Verteilergetriebe, im Getriebe oder einem Hallsensor an der Antriebswelle und geht dann ins Steuergerät, wo die Impulse des Sensors in km/h umgerechnet werden. Da greift die Tuner-Software ein und stellt einfach einen anderen Umrechnungsfaktor Impulse/km ein.

Moin,

wie kommt Dein Händler darauf das die vier hinterlegten Umfänge alle
der Seriengröße entsprechen?

Ich habe den größten möglichen Umfang einstellen lassen, und der Tacho
hat jetzt bei meinen 265/75 16 eine Voreilung von gut 3%.

Die von Dir angedachte Größe ist exakt gleich vom Durchmesser, sollte
also kein Problem sein...

Stephan

... und fast vergessen:

Auch zuvor, mit den 255/70 16 lief der Tacho vor, um gute 4%.

Absolute Genauigkeit ist alleine schon deshalb unmöglich da die Reifen
viel zu große Toleranzen aufweisen, ich hatte zb. mal runderneuerte MTs
in 235/75 15 gekauft, die waren exakt genau so hoch wie meine 265/75 15
Cooper M+S.

Meine 235/85 16 Contis waren gute 3cm höher als das offizielle Maß, insofern
wird kein Hersteller da Spitz auf Knopf nähen, dass könnte schnell mal nach
hinten losgehen...

Mach doch mal ne GPS Testfahrt und schau mal ob, und wenn ja, wieviel
Luft da noch ist.

Stephan

Hallo

Mein Ford Händler hat gesagt das geht zu machen bei Ford.
Erst mal 10cm Höher und dann
18x9 Zoll mit 305/60-18 montieren.



Alternative hatte ich im Terrano Fahrradtacho von Sigma geht bis 199kmh
TÜV ohne Probleme
12cm Fahrwerk
8cm Body Lift
33x 12,5 Reifen

Hallo zusammen,

komme erst jetzt dazu mal wieder was zum Thema Tachoangleichung zu schreiben. Also Stephan was Du schreibst stimmt mich ja hoffnungsvoll . Als ich die Abrollumfänge von der Fordwerkstatt habe überprüfen lassen bzw. ändern lassen wollte sagte der mir, dass er einen Maximalwert von 2367mm einstellen kann, was den 265/65 R17 Rädern entspricht. Werde mich aber nochmal an meine Werkstatt wenden. Falls die nicht wissen wie, werde ich mich nochmal an Dich wenden, vielleicht kannst du dann von Deiner Werkstatt mal eine kurze Beschreibung erhalten wie und wo und überhaupt... Falls Du mal wieder bei deinem FFH vorbeikommst, kannst Du ja mal fragen welchen Wert der eingestellt hat, würde mich mal interessieren.

Eine Überprüfung mit GPS habe ich mit der Serienbereifung mal gemacht (genau um eine Tachoangleichung zu umgehen) und bin zu dem erstaunlichen Ergebnis gekommen, dass er bis etwa 100 km/h ca. 5% zu viel anzeigte, darüberhinaus aber nur 1-2%. Frag mich nicht wieso. Vielleicht liegts auch am Navi. Aber aufgrund der Art der Geschwindigkeitseichung hat das Fahrzeug juristisch keine Abweichung auch wenn es tatsächlich nicht so ist. Und scheinbar gibt es dann wiederum Vorschriften, die halt den TÜVler einschränken so dass er den tatsächlich vorhandenen Vorlauf nicht mehr tolerieren darf. Ansonsten hätte der mir die 265/70 R17 Reifen aufgrund des 5%igen Vorlaufs nämlich auch ohne Tachoangleichung eingetragen.

Jürgen, ja genau dich habe ich gemeint. Also grundsätzlich war Delta willens mir zu helfen. Habe mit Herrn Loder direkt gesprochen und der wollte zuerst die HALE Box verwenden, die sie aber selbst erstmal testen wollten. Habe hier vor Ort dann noch jemanden (Taxiumrüster) gefunden, der mir die HALE-Box hätte auch einbauen können, aber der mir gleich sagte, dass die nicht bei CAN-BUS Tachosignalen funktioniert. Ich denke zu einem ähnlichen Ergebnis ist Delta dann auch gekommen. Das liegt daran, das die HALE-Box direkt in das Signal eingreift und nicht auf das Steuergerät, quasi so ähnlich wie bei Tachowellengetrieben nur halt digital.

Grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass es bei so einem modernen Auto mit der Tachoangleichung kein Problem sein sollte und theoretisch sicherlich auch keins ist. Die Frage ist halt nur, ob man die Fahrzeugsteuerung wie Windows programmiert, wo man halt am Code rein gar nichts verändern kann oder wie Linux, wo man selbst am Quellcode Änderungen vornehmen kann. Ich denke grundsätzlich geht es eher in die Windowsrichtung, denn wenn ich sehe, dass eine Fehleranalyse am Steuergerät nur noch mit Onlineverbindung nach Köln geht und die Werkstätten in Ihren Handlungsmöglichkeiten völlig beschnitten werden dann will man halt nur noch zentrale Änderungsmöglichkeiten.

Zum Beispiel habe ich bei mir auch das nervtötende Gurtsignal mit dem hier im Forum beschriebenen genialen manuellen Trick deaktiviert, und jedes Mal wenn die Werkstatt den Rechner an das Steuergerät angestöpselt ist es wieder aktiviert. Wahrscheinlich wird im Hintergrund gleich ein Update gemacht und "Fehleinstellungen" wieder übergebügelt.

Zu einem Wrangler: Also wenn Du das Softtop runtermachst, dann wird er einem Pickup doch schon ganz ähnlich . Aber mal Spass beiseite, der macht echt was her, sehr schick.

Ich werde mich auf jeden Fall an dieser Stelle nochmal melden - hoffentlich mit positivem Ergebnis.


Ach übrigens gibt es einen sehr positiven Nebeneffekt meiner Räderumrüstung. Mit der 16" Serienbereifung fuhr der Ranger sich auf manchen Betonautobahnen furchtbar. Durch die Fugen hat der sich richtig intensiv geschüttelt, das ging ab 120 km/h los und hörte darüber hinaus auch nicht auf. Auch bei kurzaufeinanderfolgenden Schlaglöchern in Ortschaften hat der sich auch ganz schön geschüttelt und dann gebockt, seit der Umrüstung ist das weg .

Grüße Mark