Aufbauart ändern... Nicht so einfach... :(

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12 Jan 2017 13:05 #11 von stef
Baujahr 2014 bzw erstzulassung 9/15
N1G BA

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24 Jan 2017 22:08 #12 von Rooster55
Hallo zusammen,
ich stehe vor dem gleichen Problem. Der hiesige TÜV will/kann das "Gutachten" nicht erstellen. Mein fFH möchte nach Magdeburg, weil die kennen das schon. :ohmy:
Meine Frage: Kennt jemand eine Prüfstelle die Umschreibt, in der Nähe von Solingen/NRW?
Vielen Dank schon mal.

LG Axel
FORD Ranger DoKa 3.2 Automatik Wildtrak Orange Bau 2.11.16 Ezl. 12.16
Dateianhang:

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26 Jan 2017 09:18 #13 von Breakout
Das würde mich auch interessieren, bin auch Raum NRW

Ford Ranger Wildtrak 3.2 DK Automatik in Schwarz. Am 15.04.2016 bestellt , am 21.11.2016 gebaut und am 26.01.2017 ausgeliefert.

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28 Mär 2017 12:44 #14 von DH34
Hallo in die Runde!

Hat es inzwischen bei irgendwem geklappt und wenn ja - wo? Ich habe es gestern in Neuwied versucht (navara dc von 2015) und der Prüfer meinte nach einigem Hin und Her er dürfe das nicht weil im EG Papier das Nissan 2010 in Spanien ausgestellt hat steht, dass der Aufbau eben nun mal BA sei und das dürfe er nicht ändern.

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28 Mär 2017 15:38 #15 von bb
Ich finde das alles äußerst irritierend.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Steuerbehörden erkannt haben, dass N1 Pickup zu geringeren Einnahmen führt und dass Pickups zum Trend als Alternative zum SUV oder Hochdachkombi werden. Mir scheint, so wie die Finanzämter 2006 die Besitzer von echten Offroadern und Wohnmobilen als Kollateralschaden mit abgezockt haben, als sie eigentlich die Besitzer schwerer, als LKW zugelassener und besteuerter Luxus SUV treffen wollten, sollen jetzt auch wieder die PU Nutzfahrzeug Besitzer und Benutzer mit zahlen, weil dank Amarok, Wildtrak und Co immer mehr Luxus PU zugelassen werden.

Gut, dass ich mit meinem zum 2-Sitzer umgeschriebenen 1,5 Cab Nutzfahrzeug (noch) Bestandsschutz in der Gewichtsbesteuerung habe.

Aber das alles wird sich in ein paar Jahren ganz schnell ändern, wenn mit der CSU/CDU/SPD Maut auch die von diesen Parteien erfundene, private, den Banken und Versicherungen gehörende Infrastrukturgesellschaft die Straßen in Deutschland übernimmt und neben dem Erhalt der Verkehrswege auch noch mindestens 10% Gewinne erzielen soll, die aus den Mauteinnahmen generiert werden müssen.

Dann wird zwar die KFZ Steuer weitgehend entfallen, die Benutzung der KFZ wird aber noch viel teurer als heute.

Bernhard

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28 Mär 2017 16:41 - 28 Mär 2017 16:59 #16 von Schnaik

bb schrieb: ...als sie eigentlich die Besitzer schwerer, als LKW zugelassener und besteuerter Luxus SUV treffen wollten, sollen jetzt auch wieder die PU Nutzfahrzeug Besitzer und Benutzer mit zahlen, weil dank Amarok, Wildtrak und Co immer mehr Luxus PU zugelassen werden.


Ich finde (bzw. fände) diese Argumentation schon ein bisschen abenteuerlich. Was hat denn eine Ausstattungslinie mit dem Nutzzweck des Fahrzeugs zu tun? Wenn sich der Installateur entscheidet, statt seines XLTs nunmehr einen WT oder Ltd zu kaufen, weil er eben auch gern im Winter einen warmen Po und beim Rückfärtsfahren eine Kamera und beim Telefonieren eine Freisprecheinrichtung haben möchte, hat das doch nichts mit Luxus zu tun. Und dem Nutzzweck des XLTs stehen die Ausstattungen des WT/Ltd in keinster Weise entgegen. Diese "Luxusausstattungen" sind mittlerweile normale Gimmicks, die jeder echte LKW schon seit Ewigkeiten hat. Einem 40 Tonner wird niemand wegen eines Ledersitzes die LKW-Eigenschaft absprechen, noch ihm deshalb die Rechtsgrundlage zur Gewichtsbesteuerung versagen wollen. Und ein Bagger wird aufgrund von Klimaanlage, Radio und Sitzheizung steuerrechtlich nicht zum PKW.

Mit der Entwicklung des SUV (und ich rede hier von solchen, wie z.B. dem Q7) wurde eine Fahrzeugsparte geschaffen, die es vormals so nicht gegeben hat. Hier wurde (durchaus auch willentlich) das hohe Fahrzeuggewicht und die Zuladung (auch bewusst) ausgenutzt, um in die Vorzüge einer Besteuerung zu kommen, wie sie vormals Nutzfahrzeugen vorbehalten blieb. Insofern mag hier die "nähere Nähe" zum Nutzzweck eines PKW als Kriterium für eine gleichartige Besteuerung gerechtfertigt sein.

Indes gibt es Pickups schon seit langer Zeit und an deren Nutzzweck hat sich durch Aufwertung des Interieurs und Verbesserung der Assistenzsysteme, die letztlich der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dienen, nichts geändert.

Und ich kann mir jetzt wirklich nicht vorstellen, dass jemand, der sich entscheidet, einen mittleren fünfstelligen Betrag für einen Pickup mit entsprechender Ausstattung (mit all den bekannten Nachteilen im Fahrverhalten gegenüber einem PKW/SUV und den entsprechenden Mehrkosten für Kraftstoffe) auszugeben, maßgeblich dadurch pro Pickup motiviert wird, weil er im Vergleich zu einem ähnlich teuren SUV ein paar Hundert Euro KFZ-Steuer im Jahr spart.

Und selbst der "Lifestyle-Yuppi", der sich einen vollausgestatteten Pickup nur kauft, weil er damit eben besser, als im Kombi sein Surfbrett+Downhillbike+Golfpack+Snowboard+Tauchausrüstung+... transportieren kann, beweist damit einmal mehr, dass auch er einen höheren Transportbedarf, als der große Rest der Nation hat. Fährt der selbe Typ jetzt einen 3,5 Tonner Sprinter, bekäme er zweifelsfrei eine gewichtsbasierte Besteuerung. Sein Nutzbedürfnis ist aber dadurch kein anderes. Wo liegt der Unterschied?

Beste Grüße,
Maik

[3,2 Wildtrak (2016)]
Letzte Änderung: 28 Mär 2017 16:59 von Schnaik.
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28 Mär 2017 22:18 #17 von OffRoad-Ranger
OffRoad-Ranger antwortete auf Aufbauart ändern... Nicht so einfach... :(

Schnaik schrieb: ...Fährt der selbe Typ jetzt einen 3,5 Tonner Sprinter, bekäme er zweifelsfrei eine gewichtsbasierte Besteuerung...


Hej,
bist du dir dessen so sicher? Ich kenne einige, welche für 5sitzige Sprinter Hubraum oder CO2 Steuer zahlen müssen, genau wie Pickup´s mit mehr als zwei Sitzplätzen. :S

Gruß

OffRoad-Ranger

1. 2477ccm díosal, Der Grüne
2. 3959ccm gásailín, Der Schwarze
3. 2499ccm díosal, Der Weiße
4. 1328ccm gásailín, Der Kleine
5. 2477ccm díosal, Der Blaue
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29 Mär 2017 20:38 #18 von Schnaik
Ein Bekannter fährt einen T5 Mixto. Geschlossener Kasten,langer Radstand, eine Sitzreihe hinter den Vordersitzen und dahinter eine Trennwand. Ist mit einem zGG von 2,8 Tonnen gewichtsbesteuert.

Beste Grüße,
Maik

[3,2 Wildtrak (2016)]

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29 Mär 2017 21:32 - 29 Mär 2017 21:36 #19 von bb
@Schnaik
Das ist auch korrekt, denn durch die Trennwand wird der Sprinter, T5/6 oder Daily zum Nutzfahrzeug. Die Kombi- und Busvarianten werden dagegen als PKW besteuert.

Abenteuerlich finde ich, wie mancher Luxusfahrzeugkäufer sich seine Argumentation zurechtdengelt.

Ich komme noch mal zurück auf die Regelsänderung von 2006, die nur erfolgte, weil S-Klasse und ähnliche als PKW besteuert wurden und die SUV Klasse der gleichen Firma mit vergleichbarer Ausstattung und Leistung als Nutzfahrzeug. In den Medien damals gab es die eindeutigen Empfehlungen, doch besser die SUV Variante zu kaufen, weil man damit Steuern sparen könne.
Um das zu unterbinden, wurden gleich auch noch die Besitzer von Kleintransportern, Womo und echten 4x4 als PKW eingestuft und entsprechend hoch nach Hubraum, später auch nach Schadstoffen besteuert. Nur in Bezug auf Womo wurde dieser Fehler teilweise korrigiert, denn der Staat gibt freiwillig keine Steuer auf, die einmal eingeführt wurde. (Siehe die Sektsteuer, die ursprünglich zur Finanzierung der Kriegsmarine gedacht war)

Das gleiche Spiel wie bei den PKW/SUV (der gleiche Irrsinn) wiederholt sich gerade, weil wieder die Luxus-Varianten der PU als PKW Ersatz promotet werden und sich besser verkaufen, als die Workhorses.

Ein Wildtrak ist eine Luxusvariante des 3. Welt Nutzfahrzeugs. Der V6 Navara war es auch, der V6 Amarok ist es ebenso und der kommende MB PU wird es genau so sein.

Weil unser Staat aber für diese Nischenprodukte bei der Zulassung nicht unterscheidet zwischen 1,5/2 Cab Workhorse und 2 Cab Luxus PU, werden alle gleich behandelt und damit die Workhorses abgestraft.

Ich fände es wirklich nett von dir als Luxus-PU Käufer, wenn du mir bitte erlauben würdest, diese Entwicklung ärgerlich und unangemessen zu finden, statt meine Argumentation als "abenteuerlich" zu verunglimpfen.

Abgesehen davon wird die Straßennutzung mit teilweiser Abschaffung der KFZ Steuer und Einführung der CSU/CDU/SPD Maut und der gewinnorienterten Infrastrukturgesellschaften noch viel teurer.

Bernhard
Letzte Änderung: 29 Mär 2017 21:36 von bb.

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30 Mär 2017 11:22 - 30 Mär 2017 12:04 #20 von Schnaik

bb schrieb: @Schnaik
Das ist auch korrekt, denn durch die Trennwand wird der Sprinter, T5/6 oder Daily zum Nutzfahrzeug. Die Kombi- und Busvarianten werden dagegen als PKW besteuert.


Das ist mir klar. Der Post war auch nur als Antwort in Bezug auf die Frage meines Vorschreibers gedacht. Nebenbei bemerkt ist es im Falle der Pickups genau diese technische Trennung des Fahrgastraumes von der Nutzfläche, die zur Einführung der neuen Aufbauart "BE" geführt hat. Das von mir benannte Fahrzeug ist ebenfalls ein 5-Sitzer. Insofern sehe ich hier aus Sicht des Nutzwertes keinen Unterschied zum Pickup/DoKa. Darauf bezog sich mein Vergleich im letzten Absatz des Post 16 mit dem "Lifestyle-Yuppie" und seiner Fahrzeugwahl. Bitte alles im Zusammenhang lesen. :)

bb schrieb: Abenteuerlich finde ich, wie mancher Luxusfahrzeugkäufer sich seine Argumentation zurechtdengelt.


Ich vermute mal, dass Du mich meinst, wenn Du von Luxusfahrzeugkäufer sprichst, oder? Mir ist natürlich klar, dass eine Definition von Luxus objektiv nicht erstellt werden kann und immer so ein bißchen vom aktuellen Standpunkt des Betrachters abhängt. Jemand, der einen 1985er Polo 86C in der Basisausstattung fährt, würde wahrscheinlich elektrische Fensterheber schon als "Luxus" empfinden. Ich bin in meinem Leben schon viele Fahrzeuge gefahren und basaß mit einem Multivan oder einem Audi S4 oder einem Alfa Romeo 159 Turismo Internazionale durchaus schon Fahrzeuge, die man als luxeriös ausgestattet bezeichnen kann. Aber wer im Jahr 2017, wo jeder Japaner in der Grundausstattung mehr Gimmicks mitbringt, als ein Ford Ranger WT, letzteren als Luxuswagen bezeichnet, hat sich meines Erachtens schon lange nicht mehr auf dem aktuellen Fahrzeugmarkt umgesehen. Wir reden hier von einem FORD!!!, der im Innenbereich mehr billigen Kunststoff verbaut hat, als mein Golf aus den 90er Jahren.
Da ändert auch eine Teil(Kunst)lederausstattung und ein Navi nichts dran. Im Gegenteil sind meines Erachtens Navi, Freisprecheinrichtung, Parkpiepser oder RFK heute Standards.

Ich ziehe den Hut vor jedem Puristen, der aus Überzeugung (und nicht aus finanziellen Erwägungen!!!) einen XLT kauft, weil er damit arbeiten will. Ich arbeite mit dem WT genauso. Ich habe das Offroad-Paket zugekauft, weil ich einen eigenen Forstbetrieb habe und ständig im Wald damit rumfahre. Deshalb auch die A/T-Bereifung. Von November bis März bin ich ständig mit großen Anhängern im Wald unterwegs und kümmere mich um dessen Bewirtschaftung. Ich sehe gar nicht ein, warum ich mir dazu einen schlecht ausgestatteten PU kaufen soll, der mir technisch keinerlei Vorteile gegenüber dem WT bietet. Über dem Fahrersitz liegt ein Werkstattbezug, um diesen zu schonen, wenn ich Arbeitskleidung trage und wenn die Kiste innen verdreckt ist, wird sie genauso gereinigt, wie man es mit einem XLT machen würde. Aber wer schreibt mir vor, dass ich bei diesen Arbeiten keine Sitzheizung haben darf oder keine Sprachsteuerung fürs Handy oder keine RFK für ein 5,48m langes Fahrzeug??? Ja wohl nicht der Gesetzgeber, der eine Steuerbemessung anhand der Ausstattung deklariert!!! Und das ein anderer PU-Fahrer so eine eigenartige Argumentationskette mit trägt, befremdet mich schon sehr!

Ein XLT ist nicht resistenter gegen Beschädigungen im Arbeitsbetrieb, als ein WT. Ein bisschen pfleglich mit dem Material muss man bei beiden umgehen. Und ein Kratzer am XLT würde mich nicht weniger ärgern, als selbiger am WT. Bliebe einzig wahrscheinlich der Vorwurf, dass es gegebenenfalls ein bisschen dekadent rüberkommt, einen "Luxux-Pickup", wie den WT regelmäßig für Forstarbeiten zu nutzen. Das mag je nach Standpunkt des Betrachters so sein, ist mir aber wurscht. Zum Einen nutze ich das Fahrzeug natürlich auch im privaten Bereich und zum anderen (Sorry für die Dekadenz!) kann ich es mir leisten, den Aufpreis für ein bisschen mehr Mehrausstattung zu bezahlen.

bb schrieb: ...die Regelsänderung von 2006, die nur erfolgte, weil S-Klasse und ähnliche als PKW besteuert wurden und die SUV Klasse der gleichen Firma mit vergleichbarer Ausstattung und Leistung als Nutzfahrzeug. In den Medien damals gab es die eindeutigen Empfehlungen, doch besser die SUV Variante zu kaufen, weil man damit Steuern sparen könne.


Das ist eine völlig andere Baustelle. Damals gab es für Nutzfahrzeuge nur die Aufbauart BA. Bis zur Einführung der großen SUV, mit denen der Hype ja begann, fand man kaum alltagstaugliche Familienfahrzeuge mit so hohen zulässigen Gesamtgewichten. Also haben die Hersteller sie aufgrund dieser Gewichte und auch vergleichsweise hohen Zuladungen beim KBA als Aufbauert BA homologieren lassen. Daran ist auch aus der damaligen Sicht und dem damaligen materiellen Rechtsstand nichts Verwerfliches zu finden.

Du führst zu Recht aus, dass die Hersteller diese Fahrzeuge, auch mit Verweis auf die günstigere Steuer, aktiv beworben haben. Mit steigenden Zulassungszahlen hat der Gesetzgeber dann mal eine teleologische (nach Sinn und Zweck) Betrachtung der vorhandenen Aufbauarten vorgenommen und festgestellt, dass der Aufbau BA nur Nutzfahrzeugen vorbehalten war. Also hat man dann irgendwie versucht, den Nutzwert eines SUV mit dem eines Transporters zu vergleichen. Das Ergebnis ist bekannt: Alle Aufbauarten BA unterlagen dann perse der Hubraumbesteuerung und es musste im Einzelfall eine Abgrenzung zwischen PKW-ähnlich und Nutzfahrzeug-ähnlich getroffen werden. Aber hier spielte die Betrachtung einer Ausstattungslinie eine untergeordnete Rolle. Vielmehr kam es auf Eigenschaften, wie getrennte Personen-/Nutzfläche, Zuladung, Größe der Nutzfläche an. Die Pickups waren damals einfach ein Bauernopfer, welche unter diese Gesetzesänderung fielen, da sie keine eigene Aufbauart besaßen, die ihre individuellen Merkmale abbildete. Mangels Lobby wurden sie auch nicht dezidiert behandelt.

Das hat sich durch die Einführung der Aufbauart BE geändert. Diese ist eben ausschließlich für Pickups eingeführt worden, gerade um diese Fahrzeuge von SUV und anderen PKW-ähnlichen Fahrzeugen abzugrenzen. Es gab Pickups schon lange vor dieser Verschärfung des KFZ-Steuerrechts. Auch damals gab es unterschiedliche Kabinenformen und verschiedene Ausstattungslinien. Die Nutzfahrzeugeigenschaft hat deshalb nie jemand in Frage gestellt. Die Aufbauart BE ist eine Chance für den Gesetzgeber, alle Pickups und deren Besitzer, um diese erfolgte Unrechtsbehandlung im Vergleich zu SUVs wieder gerade zu ziehen.

bb schrieb: Das gleiche Spiel wie bei den PKW/SUV (der gleiche Irrsinn) wiederholt sich gerade, weil wieder die Luxus-Varianten der PU als PKW Ersatz promotet werden und sich besser verkaufen, als die Workhorses.


Nein, eben nicht. Auch ich habe meinen "Luxus-Pickup" zu einer Zeit gekauft, als ich noch nichts von einer Aufbauart BE wusste und zu der ich von einer hubraumbasierten KFZ-Steuer ausging, welche ich mit Auslieferung meines Fahrzeugs auch bereitwillig bezahlt habe.
Es wird sich kaum jemand, der sich einen PKW oder SUV kaufen will und gehobene PKW-Ausstattung gewohnt ist, wegen 320 Euro Steuerersparnis pro Jahr für einen Pickup entscheiden. Dafür sind die Einschränkungen im Fahrverhalten eines Pickups (gemessen an modernen Mittelklasse-PKW) zu gravierend. Für uns als Pickupfahrer ist das bestimmt kein Problem, aber Heckantrieb mit leerer Ladefläche, Starrachse, fehlendes Mittendiffernzial, Blattfedern, Mehrverbrauch, Parkprobleme, Fahrakustik... sind nicht so Jedermanns Sache.

Für die Leute (wie auch mich), die von Haus aus ein gesteigertes Transportbedürfnis haben, neben dem Familienfahrzeug aber auch noch ein Arbeitstier für (wieder mein Beispiel) Waldarbeiten, Anhängerbetrieb, Bootstransport, Angel- und Campingurlaube, Jagd und nicht zum Schluss die alltäglichen Haus-, Hof- und Grundstücksarbeiten suchen, wird die Sparte der Pickups gerade erst attraktiv, weil es sie mittlerweile auch in besseren Ausstattungsvarianten gibt und sie sich vom Interieur und den elektronischen Gimmicks so langsam an den Standard eines PKW annähern. Dadurch erweitert sich zweifelsohne die Zielgruppe der potentiellen Pickup-Käufer. Aber eben nur (bzw. größtenteils) auf solche Kunden, die ein gesteigertes und berechtigtes Transportbedürfnis haben, welches sie mit einem PKW oder SUV nicht bedienen können und die aber dafür keine Baubude fahren wollen.

Darüber hinaus kenne ich einen Unternehmer, der seine bislang für gewerbliche Zwecke genutzten und nunmehr abgeschriebenen zwei L200 durch zwei Navara mit Vollausstattung ersetzt hat. Diese Fahrzeuge werden nicht privat genutzt. Er kann aber durch die teureren Ausstattungslinien einen höheren Betrag abschreiben, was sich geldwert in seinem Unternehmen widerspiegelt. Da diese Fahrzeuge auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht bis zur Verschrottung im Unternehmen verbleiben, sondern strukturmäßig nach 2 bis 4 Jahren ersetzt werden, steigert die Ausstattungslinie nebenher noch den Wiederverkaufswert. Er wird hier sicher kein Einzelfall sein.

Du siehst also, dass Deine Argumentation zu einseitig ist, denn gewerbliche Interessen führen genauso zu einem Anstieg der Zulassungszahlen von "Luxus-Pickups".

bb schrieb: Ein Wildtrak ist eine Luxusvariante des 3. Welt Nutzfahrzeugs. Der V6 Navara war es auch, der V6 Amarok ist es ebenso und der kommende MB PU wird es genau so sein.


Nein! Der WT ist die höchste Ausstattungslinie des 3. Welt-Nutzfahrzeugs. An der Eigenschaft des 3. Welt-Nutzfahrzeugs ändert sich deshalb nichts. Auch nicht am Nutzwert. Sollte meine Sitzheizung, mein Sync2 oder meine RFK mal in Afrika ausfallen, komme ich deshalb immer noch genauso weit, wie mit einem XLT. Vielleicht fahre ich mir die Frontlippe, die der XLT nicht hat, eher ab, aber das nehme ich in Kauf. :)
Setz Dich mal in einen aktuellen Mercedes ACTROS und schau Dir die Ausstattung an. Käme irgendjemand auf die Idee, ihm deshalb den Nutzwert abzusprechen?

bb schrieb: Weil unser Staat aber für diese Nischenprodukte bei der Zulassung nicht unterscheidet zwischen 1,5/2 Cab Workhorse und 2 Cab Luxus PU, werden alle gleich behandelt und damit die Workhorses abgestraft.


Das muss der Staat auch nicht, so wie es in der Historie der Pickups noch nie unterschieden wurde. Ein F350 Doka besitzt eine deutlich größere Ladefläche, als ein Ranger XLT Single Cab. Er hat also die höheren Transportkapazitäten. Sollte man ihm jetzt gegenüber dem XLT die Nutzfahrzeugeigenschaft (steuerrechtlich) absprechen, nur weil er darüber hinaus noch drei Personen mehr transportieren kann?

Und nochmal: Höhere Ausstattung reduziert nicht zwingend den Nutzwert. Das von Dir benannte Workhorse ist dann eben ein Workhorse mit glänzendem Fell. Zieht es dehalb automatisch nur den leichteren Pflug?
:)

bb schrieb: Abgesehen davon wird die Straßennutzung mit teilweiser Abschaffung der KFZ Steuer und Einführung der CSU/CDU/SPD Maut und der gewinnorienterten Infrastrukturgesellschaften noch viel teurer.


Damit hast Du unbestritten Recht und ich ahne, wo Deine (für mich gefühlte) Frustration ihren Ursprung hat. Indes kann auch der WT- oder Navara-V6- oder Amarok-Aventura-Fahrer da nichts dafür.

bb schrieb: Ich fände es wirklich nett von dir als Luxus-PU Käufer, wenn du mir bitte erlauben würdest, diese Entwicklung ärgerlich und unangemessen zu finden, statt meine Argumentation als "abenteuerlich" zu verunglimpfen.


Auch ich finde diese (steuerrechtliche) Entwicklung ärgerlich und unangemessen und bin deswegen nicht weniger angefressen, als Du. Ich finde es nur sehr schade, dass gerade in einem solchen Forum durch solche Argumentationen eine Stigmatisierung von PU-Fahrern mit entsprechenden Ausstattungslinien vorgenommen wird, um in ihnen die Schuldigen für eine möglicherweise zukünftige Verschärfung des Steuerrechts (im Vergleich zur derzeitigen BE-Besteuerung) zu suchen. Gerade wir sollten alle in diesem Punkt klare Kante zeigen.

Es ist jetzt doch ein bisschen mehr Text geworden, aber ich konnte und wollte das nicht so stehen lassen. Ich finde diese Tendenz hier im Forum, die ich bereits in verschiedenen Posts unterschwellig wahrgenommen habe, sehr schade. Wir haben uns alle irgendwann für diese schöne Fahrzeugart entschieden. Aber ich unterstelle, dass zuerst das Bedürfnis nach einem erhöhtem Nutzwert bei der Fahrzeugwahl vorhanden war. Sonst hätte man sich gar nicht kauforientiert mit Pickups beschäftigt.

Beste Grüße,
Maik

[3,2 Wildtrak (2016)]
Letzte Änderung: 30 Mär 2017 12:04 von Schnaik.
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