Reifenwahl für Anfänger

Nasse Wiese mit AT Profil geht eigentlich, solange die Grasnabe nicht unter allen 4 Reifen schon durchmatscht und aufgerissen ist. Die Grashalme und Wurzeln geben dann noch ein wenig Traktion. Ich gehe dann in die Untersetzung und fahre vorsichtig im 2. oder 3. Gang an, dann kommt das Fahrzeug sanft ins Rollen. Nasse, lehmige Feld- und Waldwege haben meist irgendwo noch einen festen Untergrund, wenn sie nicht völlig von deren Fahrzeugen durchgequirlt sind. Das Risiko des Steckenbleibens fährt aber mit. Oder des seitlichen Wegrutschens, wenn du in einem Hang steckst.
AT Reifen helfen (niedriger Luftdruck 1,1 bis 1,5 Bar) auch, weil dann die Aufstandsfläche der Reifen größer wird und mit der Druck auf den Boden pro Quadratzentimeter Oberfläche sinkt.
Auf Asphalt darf man dann aber nicht mehr weit fahren, ohne vorher die Reifen wieder aufzupumpen.
Durchmatschter, wässriger, schmierseifenähnlicher Lehm oder nasser Ackerboden, wo du erst mal 10cm einsinkst, klappt auch mit MT Reifen nicht mehr. Da helfen, wenn überhaupt, Schneeketten oder Sandbleche. Oder der Traktor, der dich raus zieht.

AT Reifen mit stark ausgeprägtem Profil wie die BFG AT KO2 oder ähnliche sind lauter, brauchen mehr Sprit, haben einen längeren Bremsweg, sind gerade bei hohen Geschwindigkeiten nicht so sparstabil und reagieren anders auf schnelle Lenkbewegungen. Mit meinen Grabber AT auf dem Navara beschränke ich mich freiwillig auf max 150 km/h.

Bernhard

Ergänzung:
Sandbleche oder besser Anfahrhilfen müssen nicht aus Alu sein, es gibt auch Waffle Boards aus GFK und andere transportfreunldiche Lösungen

Hallo,

ich habe meinen3,2 WT von den originalen 18ern auf
265/75R16 112T auf Stahlfelgen 7JX16H2;ET24 umgerüstet.
Das bringt zusätzlich2 cm pro Rad Spurverbreiterung, ohne Distanzpletten.
Mit den Reifen BF Goodrich bin ich bisher sehr zufrieden.
Nicht lauter als vorher mit Conti Serienbereifung .Spurtreue passt auch und höheren Spritverbrauch habe ich auch nicht festgestellt. Das ganze ist von der Dekra abgenommen.

Gruß
Wolli

Moin Wolli.
Magst Du ein Bild von der Kombi einstellen?
Ich bin noch nicht durch mit meiner Reifengeschichte. Bei den Bedingungen der letzten Monate bin ich mit der Serienbereifung überall bestens zurechtgekommen .

Servus!

Kann die Goodrich als bekennender Fan auch empfehlen. Falls DU Dich mal ein klein wenig in die Materie einlesen möchtest, ich hab vor einiger Zeit für Pickuptrucks.de einen Bericht geschrieben, geht auch über Reifen:

pickuptrucks.de...eil-2

Vielleicht hilft es Dir ja ein klein wenig bei der Entscheidungsfindung....

Gruß, Jürgen

Insbesondere bei LR Defendern fällt mir immer wieder auf, daß deren Bereifung (Original?) sehr schmal ist.
Gibt es abseits der Straße eine Situation, wo das von Vorteil ist?
An sich kommt das Auto ja gut klar im Gelände.
Worin ist diese Reifenwahl begründet?

Na so schmal ist 235 auch nicht...

Und ich liebe das Höhenverhältnis 235/85R16

Morgen!

Einen Vorteil sehe ich jetzt nicht unbedingt bei schmalen Reifen. Der Defender hatte 7.5 R 16, ist ungefähr vergleichbar mit 235/85 R 16. Auf diese Größe hatte ich damals bei meinem Defender gewechselt. Da gab´s mehr Profil-Auswahl, hatte die MT´s drauf. Auf der Straße hab ich keinen Unterschied gemerkt beim Fahren - wo breitere Reifen im Vorteil sind, ist, weil sie wesentlich mehr Auflagefläche haben, also mehr Gummi, der sich auf der Straße festkrallen kann! Viele Defender - Fahrer steigen ja um auf 265er oder 255er mit einem hohen Querschnitt, nämlich 85.

Im Gelände würde mir jetzt keine Situation einfallen, wo man mit 235ern gegenüber 265ern oder 285ern einen Vor- oder Nachteil hätte.... Ok, schmale schaufeln vielleicht nicht so viel Schlamm vor sich her.... Aber ob das so entscheidend ist?

Lg, Jürgen

Schmale Reifen haben einen geringeren Rollwiderstand. Das führt zu niedrigerem Verbrauch.
In Radhäusern wie denen des Defender kannst du hohe, schmale Reifen besser unterbringen als hohe breite Reifen, ohne dass die seitlich überstehen. Bei modernen PU spielt das keine so große Rolle mehr.

Beim Bodendruck im Gelände kommt es vor allem auf die Aufstandsfläche des Reifens an. Bei einem hohen und schmalen Reifen führt das Ablassen von Luft zu einer wesentlich größeren Aufstandsfläche als bei einem breiten und niedrigen Reifen, denn die Flanken von Breitreifen lassen viel weniger Druckabsenkung zu, bevor sie auf den Felgen aufliegen.

Je breiter der Reifen, desto beweglicher sind bei gleichem Innendruck die Profilstollen im Mittelbereich des Profils und desto leichter klemmen sich auf Split und Geröll spitze Sternchen zwischen die Profilstollen. Die können dann auch leichter das Gummi perforieren.

Hohe, schmale Reifen haben auch Nachteile. Sie folgen gerne tiefen Spurrillen, die Lenkung ist weniger präzise, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten wird das Fahren instabiler. Bei Fahrzeugen mit schwächlichen Bremsanlagen verlängert sich der Bremsweg.

Ich würde die Wahl des Reifens für den Ranger weniger von der Breite als von der Verfügbarkeit des Reifens abhängig machen. Denn wenn unterwegs mal ein Reifen durch schleichenden Druckverlust völlig zerstört wird, kann es bei seltenen Größen lange dauern, bis Ersatz verfügbar ist.

Bitte denke auch an den Reservereifen. Der sollte im Durchmesser leidlich passen.

Hier ist ein paar schöne Beiträge dazu....







VG Jörg

Hihi...

Meine Meinung zum Ko2 muss ich ja nicht mehr kundtun... Nach 25 Jahren BFG fahre ich nun schon fast 50Tkm auf den Cooper AT3 Sport rum...

Bin vollauf begeistert, keine Abstriche zum BFG, aber ich bekomm zwei zum Preis von einem BFG. Und bin fast täglich im Wald und auf dem Feld im Revier unterwegs - Matsch, Schlamm, Steine, Äste, Skiurlaub und Autobahn... ein Top Reifen.

Sicher ist fast jeder AT tauglich für das was du fährst... wobei die Toyo wie man hört oft schon mit 25Tkm runter sind