Allrad permanent?

Hi,

danke für die Blumen .

Hi Stefan,

richtig, die HA-Diff. Sperre geht auch in 2H.
Zu beachten ist jedoch, dass dann Einfluß auf die elektronischen Helfer genommen wird, unabhängig davon, ob du die ESP Taste gar nicht, 1s oder 5s drückst. Es wird immer 1.-3. (ob auch 4. u. 5. kann ich nicht sagen) wenn aktiv abgeschaltet, was ja aber auch Sinn macht.

Mit aktiver HA-Diff.Sperre ist dann bei 4H und 4L auch die VA quasi gesperrt, da ja das Mitteldiff. fehlt. Jedeglich das Spiel im Antriebsstrang und das VA-Diff. läßt noch ein wenig Spielraum. Also auch hier nimmt die HA-Diff.Sperre Einfluß.

Auch noch interessant:

In 4L sind die Verspannungen des Antriebsstranges in Kurven aufgrund der Untersetzung (=weniger Spielaum) viel deutlicher ("früher") zu spüren. Leider sind die möglichen Schäden durch Überlastung folglich auch größer, da deutlich höhere Kräfte einwirken. Der Einsatz von 4L sollte daher nicht unüberlegt und immer im Wissen über die Technik erfolgen. (Es gibt Rangerfahrer, die sich schon mehrfach die Gelenke die VA-Antriebswellen geschrottet haben, da sie auf Asphalt in 4x4 unüberlegt gefahren sind).

MlG
MAB

Hi PIPDblack,

meine Erklärungen beziehen sich auf den vFL Ranger bis 2015.

U.U. hat Ford hier an dem FL Ranger etwas geändert?

Sollte dann eigentlich in der BA stehen.

MlG
MAB

Heckgetriebene Fahrzeuge neigen grundsätzlich dazu, in zu schnell gefahrenen Kurven mit dem Heck auszubrechen. Das kann schon auf einer Autobahnauffahrt passieren. Pickups besonders, weil die unbeladen auf der Hinterachse kaum Last haben und dadurch die Traktion reduziert wird. Im Winter helfen 100 oder 200 kg auf der Hinterachse enorm.
Permanent Allradler sind weniger anfällig dafür, weil die ja immer eine vom Frontmotor und Fahrergewicht belastete Vorderachse haben.
Audi musste auf 4x4 gehen, weil die hohen Motorleistungen nur mit Frontantrieb nicht mehr auf die Straße zu bringen waren. Außerdem war "Quattro" ein gutes Verkaufsargument in der Oberklasse.
Wenn ein permanent 4x4 erst mal rutscht, hilft der 4x4 nicht. Aber wenn das Heck eines im 4x4 fahrenden PU bereits rutscht, können die vorderen Räder durchaus noch Grip haben und helfen, das Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bringen. Mit einem Mitsubishi L200 würde ich bei Nässe, Glätte, Schneematsch usw deswegen mit Allrad fahren, auf trockener Fahrbahn nur im 2WD.
Bei meinem Navara schalte ich 4H nur ein, wenn der Untergrund gefährlich matschig oder rutschig ist. Bei Schneematsch genau so, wie auf der nassen Wiese oder auf einem Waldweg.
Im letzten Winter war ich mehrfach mit 2t Umzugsanhänger auf Neuschnee, Schneematsch aber auch auf festgefahrener Schneedecke zwischen Essen und dem nordhessischen Bergland unterwegs. Auch da habe ich bei Bedarf den Allrad eingeschaltet. Wenn an einer schneeglatten oder vermatschten Steigung 4 angetriebene Räder Grip haben, ist das besser, als nur mit 2 angetriebenen Räder. Denn bei sanfter Fahrweise behalten die 4 Räder länger ihren Grip als 2 angetrieben Räder, weil pro Rad eine geringere Kraft übertragen wird. Man muss das ausprobieren, üben und lernen.

Bernhard

Ergänzung:
Ich komme mit Zuschalt Allradlern seit meinen ersten Offroad Ausflügen Mitte der 1990er on- und offroad gut klar. Egal ob Jeep Cherokee, Ford Explorer, Landcruiser HZJ 75 und 79, Ford Ranger 2AW oder Navara.
Permanent Allrad wäre für mich nur eine Option, wenn das Fahrzeug trotzdem eine Untersetzung hat. Ein kurz untersetzter erster Gang als Alternative würde mir nicht reichen.

Bernhard

bb schrieb: Heckgetriebene Fahrzeuge neigen grundsätzlich dazu, in zu schnell gefahrenen Kurven mit dem Heck auszubrechen. Das kann schon auf einer Autobahnauffahrt passieren. Pickups besonders, weil die unbeladen auf der Hinterachse kaum Last haben und dadurch die Traktion reduziert wird. […]

Dem ersten Punkt würde ich so nicht uneingeschränkt zustimmen.
Viele neue heckgetriebenen sind sehr untersteuernd ausgelegt.
(Beispielsweise Fahrzeuge von BMW)

Auf PUs bezogen trifft das mit Sicherheit eher zu.

Aus der jetzt einjährigen Erfahrung mit dem RWD im Ränger:
Auf trockener oder feuchter/nasser Straße schafft es des ESP dich zuverlässig einzufangen, wenn man nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs ist und wie Collin McRae um die Ecken bügelt.
Wenn du aber im Winter die falschen Reifen drauf hast, dann hilft dir das ESP auch nicht mehr. Da steht man schneller quer, als man gucken kann. So ist es mir letztes Jahr z. B. beim Abbiegen über so einen blau markierten Fahrradstreifen ergangen. Zum Glück war ich nicht allzu schnell und konnte zum Stillstand bremsen, aber ich stand quer auf der Kreuzung.

Hey Danke für die vielen aufschussreichen Antworten und die Erfahrungswerte. Ich denke man kommt mit Zuschalt 4x4 klar - das zeigen die vielen Antworten. Klar ist aber auch das permanent 4x4 besser ist. Eine zusätzliche Untersetzung ist für mich nicht so von Bedeutung, weil schweres Gelände nicht geplant ist und der Amarok hier dennoch laut verschiedener Tests ausreichend Spielraum hat. Sicherheit in allen Situationen ist für mich das Hauptargument und da ist Permanent dann wohl die erste Wahl - sofern bezahlbar.

@flottie

Da musste Dich aber beeilen soviel ich weiß will VW und Audi keinen permanenten Allrad in Zukunft mehr bauen !!!!
Ob das den Amorak betrifft weiß ich nicht !
Aber ein Zweirad betriebenes KFZ ist auch in allen Belangen sicher
Und der permanente Allrad hat auch seine Grenzen
Zumal der Amorak erheblich teuerer ist , auch gefällt mir sein Äußeres nicht aber dies ist ja Geschmacksache
Gruß
Jürgen

Und noch was

Ich fahre nun schon den zweiten Ranger
Winterreifen sind meiner Meinung nach Pflicht denn der Zwitterscheiß Allwetter taugt weder was im Sommmer noch im Winter.
Verstehe sowieso nicht das man bei solch einer schweren Kiste an guter Bereifung sparen will
Da wird so manches Unnütze Zeug angebaut aber an den Reifen wird dann gesparte, verstehe wer will

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

dies trifft aber nur für das Fahren auf der Straße zu. Wer regelmäßig ins Gelände fährt, hat in unseren aktuellen Wintern in der Regel tiefen Schlamm vor sich. Hier sind Winterreifen ziemlich ungeeignet. Wer beides macht (Straße und Gelände) sucht halt nach einem Kompromiss. Da wir aus verschiedensten Gründen unsere kilometerlangen Baustraßen und Montageplätze im Winter bauen und ich somit in dieser Zeit entweder im Schlamm oder auf Grobschotter fahre, sind Winterreifen für mich leider unbrauchbar. Auf Grobschotter gibt ein Winterreifen in der Regel nach wenigen Tagen auf. Wir hatten in einem Projekt vor zwei Jahren mal die Reifenschäden gezählt. Wir kamen auf 700 defekte Reifen während der Bauzeit. Ich fahre deswegen seit letzten Winter MT-Reifen, vorher AT. Die Strecken auf normalen Straßen fahre ich entsprechend, wobei wir kaum noch winterliche Straßenverhältnisse haben. Bin ich nicht im Gelände, fahre ich mit anderen Fahrzeugen die natürlich Winterereifen haben.

Grüße
Micha