Turboprobleme

Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum.
Ich fahre einen L200, Bj.2004 Doppelkab, 84kw.
Ich habe schon sehr viel gelesen in diesem Forum, hat bisher auch super geholfen. Ich habe heute Abend schon den zweiten Beitrag anscheinend unauffindbar versengt. Da es ein ellenlanger Beitrag über das Beheben mechanischer Probleme der Turboverstellung ist und echt Arbeit war, die Frage. Will das einer wissen, sonst spar ich mir den dritten Anlauf?
Tema: Turbonotlauf kennt schon jeder, Leistungsloch kennt auch schon jeder, Leistungsverlust........, ich hab meinen Turbo ausgebaut, zerlegt, mit Turboclean gereinigt und den abgasseitigen Flansch zum Auspuff bearbeitet, nun läuft er wieder. Hat jemand Interesse?

kann ich nur zustimmen - da schreibst, wirst unterbrochen, schreibts weiter - dauert ewig, & wennst auf send drueckst, ist alles weg - da nutzt auch der retour-button nix
ismir schon in verschiedenen foren passiert
also wie richard sagt - wenn ich einen roman schreib, dann offline, & erst dann strgC strgV
interesse fuer verbesserungen besteht immer (auch wenns bedeutet ein wochenend lang teile optimieren)

hallo stöpsel,

mich würde es in jedem fall interessieren.
hab auch unter einem zeitweiligen turboloch zu leiden.

hannes

Na dann mal los,
ich freue mich über das Interesse.
Stichpunktartig : 2004 L neu gekauft; 2005 erste Probleme mit Motorleuchte und Notlaufprogramm Turbo ; durch lesen Eures Forums habe ich mich erfolgreich gegen das Aufspielen des Updates gewehrt ; Hilfe sonst von Mitsubishi- denkste ; Mitsubishi Händler disqualifizierte sich außerdem durch andere Unarten – anderes Thema ; stand jedenfalls alleine da ; 2007 Urlaub in Dänemark , Totalausfall des Turbo , Wechseln des Magnetschalters für Unterdruckdose des Turbo und Update auf Grund Verständigungsproblemen ; nun hatte ich nicht nur weiterhin eine Leuchte im Auto, die sich immer wieder meldete, sondern auch noch erheblichen Leistungsverlust ; Frühjahr 2008 stand ASU an – kaum geschafft weil Motor so träge hochtourte, das daß System Fehler anzeigte ; Sommer 2008 Forum sei Dank, Update rückgängig gemacht bei Glaubitz + Geschläuch gegen das Phänomen Motorleuchte und Turbonotlauf ; Herbst 2008, nun kam nach und nach ein Leistungseinbruch zwischen 2000 und 3000 Touren dazu oder auch bei Gangwechseln, egal in welchen Drehzahlen.
Das war teilweise so schlimm das ich meinen L nicht mehr lieb hatte. Komischer weise war das Problem bei noch kaltem Motor oder schwerem Anhängerbetrieb nicht vorhanden.
So das war bis vor zwei Wochen die Leidensgeschichte.
Mein Lieblingsschwager fährt auch einen L200. Ich hatte somit permanent einen Vergleich.
Einen Abend lang Motorraum anstarren inkl. ein paar Bier brachte uns auf eine Idee.
Vorweg--- Klasse Idee, alles wieder OK.
Ein elektronisches Problem schlossen wir einfach mal aus. Der Elektronik ist es egal, ob es warm oder kalt ist. Hier im Forum hat das anscheinend auch nicht allen geholfen, Update hier, Update da.
Die Turbogeometrie ist mechanisch gesteuert. Das Problem der Verrußung und Schwehrgängigkeit der Mechanik haben auch andere Fahrzeuge, nicht nur der L200.
Wenn sich einer nicht vorstellen kann, wie ich auch erst, wie so eine variable Turbogeometrie funktioniert, ganz einfach. Jeder kennt Lamellenvorhänge in Büros oder Arztpraxen.
Zieht man an einer Strippe stellen sich die Lamellen 90° zum Fenster und sind offen. Zieht man am anderen Ende stellen sie sich quer und sind geschlossen. Rund um das Turbo – Turbinenrad auf der Abgasseite befindet sich so ein Lamellensystem. Die Lamellen stehen erst mal auf und lassen wie ein Bypass einen Teil des Abgasdrucks durch, so das daß Turbinenrad nicht so stark angetrieben wird. Wird Leistung abgerufen zieht die Unterdruckdose am Gestänge und Bewegt ein Stellring, der die Lamellen schließt. Der Abgasdruck erhöht sich und wird schneller, der Turbo dreht höher.
Beim L meines Schwagers ist eine deutliche Abgrenzung am Gestänge der Unterdruckdose zu erkennen, bis zu welchem Punkt die Unterdruckdose das Gestänge des Verstellmechanismus in sich hineinzieht. Bei mit fehlte dieser Farbunterschied. Die Unterdruckdose kann man prüfen durch saugen am Schlauch, schmeckt abartig. Sie funktionierte.
Also Turbo raus, dabei kam mir die Dichtung zwischen Krümmer und Turbo in Einzelteilen entgegen, mit Turbo Clean den Turbo gereinigt, die Lamellenlager und den Verstellring von der vom Abgasstrom abgewandten Seite mit temperaturfesten Hochleistungsschmierstoff eingesprüht und Turbo wieder rein + neue Dichtung.
Dabei ist mir ein konstruktionsbedingtes Problem ins Auge gefallen. Der Flansch, welcher den Auspuff an den Turbo anschließt ist gleichzeitig Wiederlager für den Verstellring der Lamellen. Dieses olle rostige grobe Stück Eisen soll tatsächlich den feinen Mechanismus bei seiner Arbeit in Position halten. In meinem Fall ist dieser Flansch an der Anlage des Verstellringes rostig gewesen. Wenn sich jedoch permanent etwas reibt kann kein Rost entstehen. Ich habe den Flansch vorsichtig etwas beschliffen (feines Sandpapier und Abziehstein). Wenn sich die Materialien mit zunehmender Hitze ausdehnten, verklemmten sie anscheinend den Verstellring.
Alles wieder zusammen und auf die Piste. Was soll ich sagen, wir, mein L und ich haben uns wieder lieb. Im zweiten Gang, in meiner 30ger Zone merkt man sogar die Regeltätigkeit des Turbo. Auf die Autobahn und richtig heiß gemacht, armer L, alles OK, nicht die Spur der Probleme.
Ich schätze sogar, das Geschläuch von Glaubitz ist jetzt überflüssig, probiere es später noch aus.
Genauso Träge wie der Turbo hochgeregelt hat, hat er den Druck bei Gaswegnahme stehen lassen. Folge, Panik am Drucksensor---Notlaufprogramm. Bei schweren Anhängelasten ist die Beschleunigung eh träge, so das anscheinend genug Zeit für die Regeltätigkeit blieb.
Mit meiner jetzigen Weisheit würde ich den Turbo nicht mehr ausbauen. Man kommt auch so an die Innereien zum saubermachen. Aber Vorsicht, sie kommen auch gern ungeordnet raus, dann ist puzzeln angesagt.

Klappt übrigens super mit Texteinfügen über Word.

Servus Stöpsl,

danke für die ausführliche Turbobeschreibung.
Eine gewisse Trägheit könnte auch meinem eL wiederfahren sein.

Ich muß mir das auch mal genauer ansehen.

Werner

Hallo Alex86,
schicke mir bitte Deine E-Mail-Adresse, damit ich die Fotos schicken kann.
Ansonsten wäre es schön sich im Forum über diese Fragen zu unterhalten.
Wenn Du solche speziellen Probleme hast, können evtl. auch andere profitieren.

Gruß Stöpsel

Der L läuft soweit aber halt, das der Ladedruck teilweise bis auf 1,4 bar hoch geht, was ja auch nicht das Problem wäre aber er bleibt da und geht nicht auf sein "Solldruck" von 0,8 bar zurück und das führt dazu das die ESP halt dann ihre menge drossel und die Leistung ist weg. Ich muss sagen das der L an Leistung verloren hat(hab jedenfals das Gefühl). Ich denke mal das das alles mit der neuen Software zu tun hat. Ich werde in nächster Zeit mal mit Glaubitz telefonieren und dann weiter sehen.

Gruß Alex

Hallo Alex,
das ist tatsache das problem. Das Leistungsdefizit tritt schleichend ein, so daß schwehr zu sagen ist ab da ging es los.
Mitsubishi hat warscheinlich das Managerment an die Trägheit der Turbosteuerung angepaßt, was zu gefühlten Leistungsverlusten führte. Das kann laut Mitsubishi auf dem Papier anders aussehen, da dort nur Leistungsspitzen gemessen werden. Kaum jemand verfolgt die Kurve dort hin.
Glaubitz spielt die Orginalsoftware auf. Das funktioniert natürlich nur bei funktionierender Mechanik.
Die Trägheit des Turbo beim abtouren wird durch die Schläuche(Glaubitz) geregelt. Der Weg nach oben ist in Abhängigkeit Deiner mechanischen Zwerge.

Gruß stöpsel

Na wie gesagt ich setzte mich mal mit Glaubitz in Verbindung und dann sehen wir weiter.