Abgasnormen, Umweltzonen usw.

Hallo,
bin neu hier und schwer am überlegen, einen Navara oder Hilux anzuschaffen. Nach einigem Lesen im Web dreht sich mir aber um ehrlich zu sein der Kopf, was Steuer, Umweltplaketten usw. angeht.
Der Navara 2016 DoKa ist von Nissan zwar als NFz eingestuft, wird dann in D als PKW besteuert (Sch...). Ist dann auch eine Umweltplakette wie in "regulären" PKWs nötig, d.h. mit allen Konsequenzen auch was Fahrverbote betrifft?

Auf
www.focus.de/au....html

ist einiges bzgl. Abgasausstoss nachzulesen. Teils noch ungelegte Eier, wenn ich mir heute (privat) einen PU kaufe, dann will ich das Teil aber mind. 10 Jahre (eher mehr) fahren. Werden die Umweltzonen verschärt, könnte ich das aber ggfs. nur auf dem Land und nicht mehr in der Stadt

Klärt mich bitte auf....

Was in den nächsten Jahren bezüglich der Abgasregeln, der Besteuerung und der Fahrverbotszonen passiert, kann dies heute niemand sagen. Autohersteller, Politiker, Umweltlobbyisten, Energieversorger, jeder kämpft seinen Kampf und das Ende ist offen.
Als einziger Tipp bleibt, ein aktuelles Fahrzeug mit Euro 6 anzuschaffen und zu hoffen, dass das in ein paar Jahren noch in den Zonen fahren darf. Der neue Nissan NP300 bekommt Euro 6 aber erst Mitte 2016, bei den anderen Herstellern vermute ich, dass es nicht anders ist.
Nach aktueller Regelung werden Pickups unter 3,5t mit 2- bis 3-Sitzen als LKW nach Gewicht besteuert; ab 4-Sitzer als PKW nach Schadstoffen und Hubraum, auch wenn sie als LKW zugelassen sind. In einigen Regionen oder vielleicht auch nur von einigen Sachbearbeitern werden gelegentlich auch 4- und 5-Sitzer PU als LKW besteuert. Darauf berufen kann man sich allerdings nicht. Und alles kann jederzeit geändert werden, niemand hat Bestandsschutz bei der KFZ Besteuerung oder den Umweltzonen Regeln.

Ich vermute, dass aktuelle US Pickups mit Benzinmotor die besten Chancen haben, noch länger in den Zonen fahren zu dürfen. Aber die gibt es zur Zeit leider nur als Einzelimport, was sie extrem verteuert.

Euro 5 LKW sind noch zulassungsfähig, Euro 5 PKW aber schon einige Zeit nicht mehr. Da wäre eventuell noch ein Punkt, an dem man ansetzen könnte, wenn man als Käufer eines neuen PU mit Euro 5 und Zulassung in 2016 einen Steuerbescheid als PKW erhält. Aber ob das irgendwie weiter hilft, ist eine ganz andere Frage. Ohne Rechtsschutzversicherung läuft sicher nichts vorm Finanzgericht.

Wenn du einen aktuellen Euro 6 PKW kaufst, ist die Unsicherheit bezüglich der Zeit nach 2018 oder 2020 auch nicht geringer. Die massiven böse Bubeneien des VW Konzerns haben Prognosen für die zukünftige Entwicklung der Abgasstandards völlig unmöglich gemacht. Als Endverbraucher kannst du derzeit auf nichts vertrauen und Bestandsschutz gibt es nicht. Das war schon so, als die ersten Umweltzonen eingerichtet wurden und Altfahrzeuge völlig unabhängig von ihrer Jahresfahrleistung mit Fahrverboten belegt wurden.

Bernhard

Servus dggodi,

was sind "nicht reguläre PKW"?

In welcher Stadt bzw. Umweltzone möchtest du deinen Pickup bewegen?

Aktuelle Fahrzeuge mit Euro 5, 5b oder 6 werden vermutlich noch längere Zeit auf unseren Straßen bewegt werden dürfen! Genaues weiß nur die Glaskugel.

OffRoad-Ranger schrieb: Aktuelle Fahrzeuge mit Euro 5, 5b oder 6 werden vermutlich noch längere Zeit auf unseren Straßen bewegt werden dürfen! Genaues weiß nur die Glaskugel.

Daran kann ich nicht mehr glauben, nachdem ich zur Verschrottung bzw zum Verkauf ins Ausland bei 2 Fahrzeugen gezwungen wurde, weil die Spielregeln von heute auf morgen einfach geändert wurden.
Bestandsschutz für Euro 6 vielleicht, für Euro 5x vermutlich nicht.

Bernhard

Hallo & Danke erstmal für die Antworten!

Für mich wäre der PU in erster Linie ein Auto mit großer Zuladung, also kein eigentliches Arbeitsgerät (mag keine weichgespülten SUVs). Außerdem hab ich immer schon von PU-Fahren geträumt

Ich wohne im Badischen, im Raum Karlsruhe/Pforzheim. Bin da und auch in MA/HD/NW unterwegs.

Ich war schon auf der Suche nach einem Benziner, aber wie Ihr genauso wisst: gibt es nicht (ausser eben die US Schlitten). Importfahrzeuge sind ziemlich teuer und auch nicht ganz nach meinem Geschmack.
Aufgrund der Unsicherheiten hier verstehe ich die Hersteller nicht ganz, die keinerlei Benzin-Modelle hier anbieten...

Wenn ich mir den Focus-Artikel durchlese, wird eben aufgrund der böse Bubeneien von VW damit zu rechnen sein, dass COx Ausstoss nicht mehr auf dem Prüfstand sondern unter realen Bedingungen gemessen werden wird. Ist zwar eigentlich korrekt, aber bedeutet wohl in Konsequenz, dass die PUs aus (bestehenden oder neu definierten) Umweltzonen verbannt werden könnten. Und dann braucht man sowieso einen "Stadtwagen" - für mich hat sich dann der Nutzen eines PU noch weiter reduziert
Wofür jetzt einen PU kaufen, wenn ich nicht weiß, ob ich nach 2020 noch damit fahren kann? Nur um mal zum Bäcker oder in die nächste Kleinstadt zu fahren lohnt es nicht.
Das ganze ist ein *Riesen-Mist*!

"nicht reguläre PKW" ist eben ein PU - eigentlich ein NFz, das aber gezwungenermassen als PKW besteuert werden muss.

Grüße, ich grüble....

Bei Fahrzeugen mit H-Plakette hast du noch die größte Wahrscheinlichkeit, auch in Zukunft in der Zone fahren zu dürfen. Das wären dann Fahrzeuge von 1986 und älter
Bei den PKW gibt es wenigstens noch ein paar Hersteller, die LPG und/oder Erdgas anbieten. Die werden vermutlich länger Bestandsschutz haben, wobei der Steuervorteil für LPG möglicherweise schon ab 2018 entfallen wird.
Die neuen,modernen, kleinen Benzinmotoren wie die TSI von VW fallen dagegen auch durch erhebliche Feinstaubemissionen auf.

Gruß, Bernhard

bb schrieb: Daran kann ich nicht mehr glauben, nachdem ich zur Verschrottung bzw zum Verkauf ins Ausland bei 2 Fahrzeugen gezwungen wurde, weil die Spielregeln von heute auf morgen einfach geändert wurden.
Bestandsschutz für Euro 6 vielleicht, für Euro 5x vermutlich nicht.
Bernhard

Was war das denn? Ausserhalb der Umweltzonen sollte man doch fahren können?

Ich wohne in Essen, Ruhrgebiet. Die erste Fahrverbotszone endete ein paar Querstraßen vor meiner Haustür, da konnte ich unseren Toyota HZJ noch weiter vorm Haus parken und ausserhalb der Zone durfte ich damit auch fahren. Mein Arbeitsplatz innerhalb der Zone war jedoch nicht mehr legal erreichbar, weswegen unser Alltagsfahrzeug, ein Fiat Scudo, völlig entwertet wurde. Deswegen wurde er 2009 gegen Prämie verschrottet und durch einen VW Caddy mit LPG Nachrüstung ersetzt. Dann kam die erweiterte Zone "Ruhrgebiet" mit einer erheblichen Ausweitung, so dass ich auch den HZJ nicht mal mehr vorm Haus parken durfte. Der wurde dann allerdings nicht verschrottet, sondern nach NL verkauft.

Da ich 2017 in Rente gehe und dann aus dieser heruntergewirtschafteten und korrupten Stadt weiter weg aufs Land ziehe, werden mich persönlich weitere Verschärfungen der Fahrverbotszonen erst mal nicht treffen. Allerdings halte ich es nicht für völlig unwahrscheinlich, dass irgendwann die Abgasregulierungen auf das gesamte Bundesgebiet erweitert werden.

Bernhard

Bei der Diskussion um die Umweltzonen darf man nicht versuchen es mit logischen Argumenten nachvollziehen zu wollen, das klappt nicht und man ärgert sich nur. Vor dem Navara hatte ich eine A-Klasse (erste Generation) Diesel. 4-4,5l auf 100km, super Stadtkiste, aber kein DPF und daher gelbe Plakette und in den meisten Städten nicht mehr nutzbar. Super Sache. Dann fahr ich jetzt halt mit meinem Schiff in die Innenstädte, beim geschätzt dreifachen Verbrauch und doppelten Platzbedarf, aber mit grüner Plakette, und schau zu wie der Schlachter am Lenkrad eines innerstädtischen Linienbusses bei einem Fahrmanöver das Collin McRae würdig wäre mit einer Vollbremsung der Kategorie "Huch, die Haltestelle war doch gestern noch nicht da" mehr Feinstaub an den Bremsen produziert als es meine A-Klasse in einem Jahr im Motor gekonnt hatte...

[Bevor es einer zu wörtlich nimmt: Ja, das war ein wenig dramaturgische Übertreibung zur Verdeutlichung der Sinnlosigkeit der Maßnahme]

Ergänzend zum Rest weil ich es im ersten Post gelesen hatte:
Die Plakette und die Einschränkungen sind unabhängig davon, ob das ein PKW, ein NFZ ein LKW oder wie man es sonst bezeichnen will ist. Der Unterschied dabei liegt lediglich in den Grenzwerten für die Abgasnormen und ab wann welche verpflichtend wird. Die meisten restlichen Auflagen sind ja z.B. auch direkt an den Schildern erkennbar auf LKW > 3,5to z.B. anzuwenden, und da fällt ein Euro-Pickup nicht drunter.
Generell kann man aber sagen dass man sich mit der ganz normalen Variante "wie er aus dem Showroom kommt" von allen Seiten die schlechten Eigenschaften bekommt: PKW-Steuer (teurer) weil ist so, LKW-Versicherung (meist teurer, abhängig vom Versicherer) weil steht ja in den Papieren, genauso Sonntags- und Ferienfahrverbote (weil ja laut Papieren LKW)...

Da für Doppelkabiner ohnehin keine Chance mehr besteht zum LKW zu werden bin ich den Weg andersrum gegangen und hab meinen per Gutachten zum PKW umschreiben lassen und damit schon mal den Fahrverbotsteil und die Diskussionen mit der Versicherung erledigt, an der Steuer kann ich ja eh nichts ändern. Damit habe ich laut Papieren einen "PKW Geländewagen/Pickup" anstatt einem "LKW offener Kasten" und bin egal bei welcher Entscheidung die in Zukunft getroffen wird zumindest mal fest auf einer Seite (unabhängig davon ob die verliert oder gewinnt) anstatt permanent in der Twilight-Zone.

"Da für Doppelkabiner ohnehin keine Chance mehr besteht zum LKW zu werden bin ich den Weg andersrum gegangen und hab meinen per Gutachten zum PKW umschreiben lassen ....
Damit habe ich laut Papieren einen "PKW Geländewagen/Pickup" anstatt einem "LKW offener Kasten" .... ."

Der Weg ist versperrt sein für Euro 5 LKW mit Erstzulassung nach dem 1.9.2015.

www.sk-handels-...-pkw/

Bernhard