Bereifung für Ersatzrad

Hallo,

ich plane gerade den ersten Ausritt ins Gelände, eine Tour über 2Tage. Da ich die Tour ungern wegen eines defekten Reifens abbrechen möchte, sollte das Ersatzrad also auch entsprechend gerüstet sein.
Wie sollte das Ersatzrad bereift sein? Identisch wie die restlichen Räder?
Ich habe auf den Serienfelgen 255/60r18 mit Grabber AT2 drauf. Nur leider gibt es diesen nicht mehr. Also einfach den neueren Grabber AT aufziehen lassen? Oder reicht ggf. sogar die originale Serienbereifung?

Servus Henrik!

Also grundsätzlich sollte der Reservereifen vom Abrollumfang her gleich den anderen Rädern sein. Dabei muß es nicht zwangsläufig die gleiche Reifengröße sein, aber eben der Abrollumfang sollte annähernd gleich sein. Hat den Hintergrund, daß das Differenzial unterschiedliche Abrollumfänge an einer Achse ja dauernd ausgleichen möchte, allzu weit sollte man da nicht fahren!

Bei einem Zuschaltallrad könnte man dann noch wechseln auf die Achse, die nicht angetrieben ist (Falls es einen hinten den Reifen zerlegt, den Reservereifen nach vorne), beim Permanentallrad ist das natürlich noch schlechter. Für kürzere Strecken ist das kein Problem, das hält der Antriebsstrang schon aus, da die Abrollumfänge ja nicht soooo weit voneinander abweichen.

Ich hatte selbst schon den Fall, da hat es mir damals bei meinem Chevy K 30 einen Reifen von der Felge gezogen, gottseidank bei langsamer Fahrt, denn sonst hätte ich mit dem 2,5 t- Teil den Abflug gemacht. War ein 36er Hummer-Reifen... Leider hatte der Vorbsitzer anscheinend nicht mit einer Reifenpanne gerechnet, denn der Serienreifen war ein im Gegensatz dazu winzig, ein 235er! Gottseidank war der Reifenschaden vorne, also bin ich halt mit einem 36er und einem 235er ca. 15 km zur Werkstatt geeiert - da hast Du das Gefühl, das Auto hängt rechts um einen halben Meter tiefer! Wäre die Panne hinten gewesen, hätte ich wohl erst mal einen guten Reifen von vorne nach hinten montieren müssen und dann den Reservereifen nach vorne, denn der Abrollumfangsunterschied ist da schon gewaltig, hätte das Diff bestimmt nicht lange mitgemacht! Bin dann ganz langsam gefahren, ging schon.

Beim Toyota habe ich den Reservereifen in gleicher Größe wie die restlichen Räder, das hatte ich beim grauen Hilux auch schon. Lediglich die Felge ist 7x16 statt 8x16. Größere würden aber auch nicht drunterpassen...

Bei unserem Jeep ist der Reservereifen ja noch wie früher am Heck befestigt. Da haben wir leider auch einen wesentlich kleineren (245er) wie die restlichen (315/70 R 17), wäre also das gleiche Problem. Problem ist nur, die Heckklappe würde keinen 315er tragen, zu schwer. Wir müssten dann eine andere Heckhalterung anbauen auf einem separaten Träger, geht dann umständlicher auf und ist sauteuer! Haben wir bis jetzt nicht gemacht...

Gruß, Jürgen

Hallo Jürgen,

danke für die Infos. Dann kann ich beruhigt den Grabber AT in der gleichen Größe kaufen. Der einzige Unterschied wäre dann noch, dass das Ersatzrad die Originalfelge 8x18 ET55 ist und ich die anderen 4 Räder gern mit Delta WP 8x5x18 ET40 ausrüsten möchte.
Aber ich glaube die ET und die breitere Felge ist sicherlich zu vernachlässigen? Der Abrollumfang ändert sich ja nicht.
Ich will im Fall der Fälle dann die Tour Offorad mit Ersatzrad forsetzen können, dann am Wochenende wird es schwierig einen Reifendienst zu bekommen.

Mahlzeit!

Natürlich zieht es den Reifen weiter auseinander, wenn Du z.B. statt einer 7" breiten Felge eine 8,5 oder noch breitere montierst. Heißt in der Praxis, der Reifen wird ein klein bißchen niedriger, aber das würde ich mal als zu vernachlässigen ansehen. Die ET hat sowieso keinen Einfluß drauf, höchstens auf die Optik...

Streng genommen müßtest Du ja auch den gleichen Reifen montieren, denn nicht jede Reifenmarke verwendet die gleichen Maße, also ist ein 265/75er einer Marke nicht immer genauso hoch wie der gleiche Reifen einer anderen Marke!

Wenn Du einen Reifen auf einer breiten als Reserverad fährst, der markenbedingt etwas niedriger ist, und vielleicht auch der Querschnitt etwas niedriger ist (z.B. 70 statt 75 bei gleicher Breite), dann sollte man damit keine Urlaubsfahrten unternehmen. Aber da es ja nur ein Reserverad ist, kommst Du damit schon nach Hause, ohne gleich das Innnenleben des Differenzials zu pulverisieren!

Gruß, Jürgen

Gibt es die Größe als BFG AT? Der ähnelt dem Grabber AT2 mehr, als der Grabber AT.
Vielleicht findet sich der Reifen ja auch gebraucht? Das wäre sicher viel günstiger.
Wenn du allerdings auf Grabber AT wechseln willst, wenn die alten AT2 abgenutzt sind, würde ich den AT jetzt schon als Reservereifen kaufen.

An meinem HZJ hatte ich die BFG AT in 265/75R16 als Sommerreifen und Nokian 235/85R16 Winterreifen. Da der Abrollumfang fast gleich war, habe ich wechselweise je einen als Ersatzrad genutzt und musste den 235er auch mal für die Rückfahrt aus Rumänien benutzen, weil ich mit einem BFG in einem Dorf einen Hufnagel eingesammelt hatte, der dummerweise auf der Autobahn bei rund 120 den Abflug machte. Der BFG war Schrott, als ich endlich auf dem Seitenstreifen stand.

Das brachte mich übrigens zu der Überlegung, ob ich nicht für solche Touren ein Reigendruckkontrollsystem kaufe. Denn bei schleichendem Druckverlust meldet sich der Sensor und du kannst anhalten, bevor die Luft ganz raus und der Reifen völlig hin ist.
shop.tiremoni.c...bote/

Gruß, Bernhard

xwo schrieb: Dann kann ich beruhigt den Grabber AT in der gleichen Größe kaufen. Der einzige Unterschied wäre dann noch, dass das Ersatzrad die Originalfelge 8x18 ET55 ist und ich die anderen 4 Räder gern mit Delta WP 8x5x18 ET40 ausrüsten möchte.

Mein Tip wäre da, gleich 5 identische Räder zu bestellen, da kannst Du zumindest auch schon mal alle 5 Räder im Wechsel gleichmäßig abfahren, ohne das der 5. alt und hart wird.

Gruß Mario

Das denk ich mir halt auch...

Hey Miteinander,

dann aber aufpassen, dass die Reifen nicht Laufrichtungsgebunden sind, sonst is nix mit einfach durchtauschen und gleichmäßig abfahren... Einer müsste dann immermal andersrum aufgezogen werden, und wenn dann innen schwarze und außen weiße Schrift is, sieht des Sch... aus... Musst ich leider mit meinen Yokohamas lernen...

Am eL hab ich aufm Reserverad ein schmaleres, das den gleichen Abrollumfang hat, weil auf die Reserveradfelge meine "normale" Breite net drauf passt. Is dann zwar nicht wirklich zugelassen, aber lieber technisch sauber, als auf'm Papier -und dafür in der Praxis Schrott....

Gruß
Elke

Nabend!

Mein Tip wäre da, gleich 5 identische Räder zu bestellen,

Das ist sicherlich die beste Lösung, habe ich bei meinem grauen Hilux auch gemacht. Jetzt beim Weißen hatte ich noch zwei ältere Goodrich in gleicher Größe wie ich sie wieder fahre, übrig - da brauchte ich nur noch eine Felge, als Reservereifen taugt der noch jahrelang!

Gruß, Jürgen

Ergänzung:
Ich habe die Grabber AT in 265/70R17 seit Anfang Dezember auf dem Navara. Wir waren damit über den Jahreswechsel in Spanien.
Wir sind damit in Andalusien eine Woche auf Gebirgspfaden, Feldwegen und Matschpfaden unterwegs gewesen und hatten keine Probleme. Auch auf Straßen und Autobahnen lief der AT sehr gut, ebenso auf den teilweise vereisten Straßen in den Pyrenäen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden damit. Geradeauslauf und Spurhaltung sind imo deutlich besser als beim BFG AT.

Bernhard