Cooper Discoverer AT3 LT

Servus allerseits,

wie bereits in einem anderen Thread angekündigt, schreibe ich hier meine Erfahrungen zur neuen Reifenwahl nieder

Grund hierfür ist, dass ich mich echt schwer getan haben, bei dem doch sehr ausgiebigen Angebot, die richtigen Reifen zu finden (wobei ich mir natürlich nach ein paar Kilometern mit den Neuen noch nicht sicher sein kann, dass es tatsächlich die richtige Wahl war )

Vorneweg:
Ich fahre den Navara D23 (oder NP300), BJ. 2017 in der 190-PS Variante als Doppelkabiner mit Handschaltung. Umgerüstet habe ich bereits auf 265/70 R17 (dabei sollte es auch bleiben), mit 60mm Spurplatten/Achse, jedoch ohne Fahrwerksumbauten. Fahre 95% meiner Kilometer ohne Zuladung und ohne Anhänger. Dazu noch etwa 85% Autobahn (Pendlerauto; 80km/Tag).
So, warum braucht ich jetzt nen Pickup, dazu noch mit größeren Reifen und die auch noch als AT??
Ganz einfach: ich finde Pickups einfach geil, vor allem mit Offroad-lastiger Optik ! Zudem sind die restlichen 5% meiner Kilometer Fahrten im Wald (Jäger und Waldbesitzer) sowie mit Anhänger (weiteres Hobby Motortrial sowie alles rund um's Haus). Und da ist es einfach die beste Autogattung - PUNKT

Jetzt zum eigentlichen

Meine alten Reifen: BFG KO2
Grundsätzlich sind die KO2, gerade in den ersten zwei Jahren, richtig gute Reifen. Keine MTs und keine "Straßenreifen", aber ein absolut guter Kompromiss.

Straße:
- sehr angenehm
- guter Fahrkomfort
- sehr leise
- Nasshaftung vollkommen OK

Gelände: (bei mir meist (nasse) Wiesen bzw. Wald querfeldein)
- den normalen "Straßenreifen" haushoch überlegen und eine absolute Steigerung, was die Offroad-Qualitäten des Autos betrifft
Hier mal ein Bild, wie das dann mit Spurplatten, einem weißen Auto und Matsch aussehen kann

- mit MTs habe ich bis dato keinerlei Erfahrung - kann ich also nicht einschätzen, was da noch besser geht
- Schäden (z.B. an Flanke oder Laufflächen auf Grund von Wurzeln oder Ästen) waren nicht festzustellen

Winter:
- festgefahrener Schnee: absolut brauchbar und mit ein bisschen Gefühl gut handhabbar
- Tiefschnee: Auf Grund des Laufflächenprofils außerordentlich gut

Optik: (eigentlich kein wichtiger Grund, für mich dann aber irgendwie doch )
- meiner Meinung nach mit das Beste, was die AT-Riege hergibt (ist aber natürlich Geschmacksache )

Verbrauch:
- ca. 1.5 - 2 Liter mehr (wahrscheinlich zum Teil aber auch dem größeren Umfang geschuldet)

Verschleiß:
- wie oben beschrieben, keinerlei Schäden
- Restprofil ca. 6mm (neu wohl um die 12mm)

Preis:
- naja, brauchen wir nicht reden, sind halt mit die Teuersten...

Warum sollten nun andere Reifen her?
Meine KO2 waren jetzt letztendlich ca. 60.000km und 3.5 Jahre alt. Wahrscheinlich gerade auf Grund des Alters, war die Nasshaftung nicht mehr wirklich der Brüller. Zudem waren sie auf festgefahrenem Schnee bzw. Eis echt grenzwertig. Hier ist mir vor allem der Seitenhalt sehr negativ aufgefallen. Gas geben bei gerade stehender Lenkung führte recht schnell zum Ausbrechen des Hecks.

Die Suche:
Dimension sollte gleich bleiben (265/70 R17). Auch von der Optik konnte ich mich schwer trennen. Auch die Offroad-Eigenschaften wollte ich nicht ganz verlieren. Zweiter Satz Reifen war auch kein Thema (daher war Schneeflocke Pflicht). Also wieder ATs

Was sollte sich ändern?
- bessere Haftung bei Nässe
- bessere Haftung auf schneebedeckten Straßen
- nach Möglichkeit günstiger im Einkauf (wobei das zweitrangig war)
- einfach mal wieder was Anderes, Neues

Kandidaten in der engeren Auswahl - und warum sie es nicht geworden sind:
- Yokohama Geolandar G015: nur als P-Variante (Passenger-Car) in meiner Größe erhältlich und deshalb (vielleicht/wahrscheinlich ziemlich dumm) auf Grund der Optik raus
- General Grabber AT3: kann ich ehrlich nicht genau sagen, warum die mich dann so gar nicht mehr gereizt haben
- Cooper Discoverer AT3 4S: hört man nur Gutes, aber aus dem gleichen Grund, wie die Yokohama raus
- Cooper Discoverer AT3 LT: sind's geworden, dazu gleich mehr
- BFG KO2: ja, hatte ich nicht ganz abgeschrieben , sind es dann aber aus obigen Gründen nicht geworden

Die Neuen:
Geworden sind es jetzt, wie der Titel schon sagt, die Cooper Discoverer AT3 LT. Dieser AT3-Variante scheint bei uns noch nicht weit verbreitet zu sein. Ich habe zumindest nicht wirklich viel im Netz gefunden.

Hier mal ein Vergleich zu meinen alten KO2:






Hier kann man klar die Unterschiede im Profil sehen:
Der Cooper hat deutlich winterlastige Lamellen (verspreche mir hiervon bessere Schneeeigenschaften) sowie vier durchgängige Längsrillen (hiervon verspreche ich mir bessere Nass- bzw. Aquaplaning-Eigenschaften).
Vom Profil ähnlich des AT3 4S (von welchem man ja wie gesagt nur Gutes hört), jedoch etwas geländelastiger ausgelegt.
Optisch finde ich sie ebenfalls sehr gut, auch wenn die Seitenwandblöcke eher aufgesetzt wirken und nicht so schön fließend von der Lauffläche kommen wie beim KO2,

Preislich lagen die Cooper bei 190€ (inkl. Montage und Wuchten und 19% MwSt.),
die KO2 (Stand Januar, also nicht von vor drei Jahren) bei 220€ (inkl. Montage und Wuchten und 19% MwSt.).

Soo, nun zum eigentlich Wichtigen, den Fahreigenschaften
Und leider kann ich hierzu auf Grund des Lockdowns, verbunden mit 100% Home Office noch gar nicht viel sagen (vielleicht 500km gefahren).
Der erste Eindruck ist gut. Aber bitte bedenkt, dass ich hier Äpfel (= nagelneue Reifen) mit Birnen (= 3,5 Jahre alte Reifen) vergleiche.
Auf der trockener Straße sehr komfortabel und gefühlt keinerlei Laufgeräusche.
Auf schneebedeckter Straße sind sie spurstabiler, als die KO2. ESP blinkt zwar auch immer mal wieder recht nett, aber sie brechen in keinerlei Richtung aus.
In ziemlich schwerem und zusammengesacktem Schnee haben sie auch ordentlich gewühlt und sind gut voran gekommen.



Da diese Eindrücke noch ohne viel km-Erfahrung sind, werde ich versuchen hier immer wieder Updates zu posten.

Ich konnte, wie geschrieben, zu dieser Cooper-Variante nicht wirklich viel im Netz finden. Evtl. hilft dieser Thread ja dem ein oder anderen bei seiner zukünftigen Reifenwahl

In diesem Sinne, schönen Abend
Berni