Motorschaden beim 2013 Ford Ranger Wildtrak

Hallo Leute,

ich hatte mich mit meinem Problem erst in Hecls Fred gehängt ( hier ), da ich von einem Turbo-Problem ausgegangen war. Die Realität ist aber trauriger, weshalb ich hier einen eigenen Thread eröffne und auch den weiteren Verlauf mit Bildern dokumentieren will.

Was war passiert:

Ich war 250km Autobahn gefahren, danach hatte ich ihn kurz abgestellt (5min).
Als ich ihn wieder starten wollte, gab es ein grässliches Geräusch vom Motor her, als würde Metall gehäckselt.
Sofort ausgemacht. Nach einer Minute nochmal gestartet, kurz hässliches Geräusch, dann lief er.

Die rote "Ölkanne" war allerdings an, genug Öl war aber drin (mit dem Peilstab geprüft). Ich musste dann noch 2km fahren, habe ich gemacht (bitte keine Belehrung dazu, bin mir über die möglichen Folgen komplett bewusst).

Jetzt stand ich 250km von Zuhause weg beim Kunden und musste mich irgendwie kümmern. Also ADAC beauftragt und den Ranger zum nächstgelegenen Ford-Autohaus bringen lassen.

Vor dort kam ein paar Tage später ein Anruf: Turbo kaputt, Laderschaufeln verformt und schleifen. Passte auf das Bild in Hecls Thread. Aber die Öllampe war an. Das verunsicherte mich, nicht, dass z.B. die Ölpumpe kaputt war und der Turbo nur ein Folgeschaden. Schwächen mit der Ölpumpe hatte ich nämlich dann bei einer Suche gefunden.

Wie ging es weiter: Ford rief ca. 13000€ für einen Austauschmotor auf. Das war mir zu viel, rein aus wirtschaftlicher Sicht.
Dann begann das Problem eigentlich erst. Ich ließ den Ranger per Abschleppdienst zu einer Autowerkstatt in meiner Nähe bringen. Dachte, dass es keinen Sinn macht, das Auto auf die große Entfernung irgendwie "abzuwickeln".

Als er dann hier stand, reifte in mir die Idee, die doch mal in die Ölwanne schauen zu lassen. Vielleicht war ein Wunder passiert (nein, kein Wunder) und der Ranger lässt sich mit ein paar Kleinigkeiten wieder zum Leben erwecken.
Parallel dazu hatte ich auf Ebay zwei Motoren aus Unfallern angefragt, bei beiden nie eine Antwort erhalten. Unschön, aber entweder haben die nicht gepasst oder die wollten nur nicht.

Sonst war ich auch nicht untätig. Hatte einen Ranger Raptor (nicht mein Fall) und einen Hilux 2.8 (genial, aber zu teuer für den Wald) gefahren. Den Jeep Gladiator hatten wir angeschaut, geniales Konzept, aber der Preis ... Ich brauche was zum arbeiten, das Auto wird Beulen, Kratzer und Steinschläge bekommen. Livestyle passt da nicht.

Unseren Wohnwagen hatte ich mit einem 2020er Ranger Wildtrak zum Händler gefahren. Das hat mich schon überzeugt, wider Erwarten hat der kleine Diesel den 2to Anhänger sehr souverän und entspannt bewegt. Aber auch da: Aktuell kostet ein Wildtrak mindestens 40k und hat dann nur diese winzigen Räder.

Da kam dann am Mittwoch, nach weiteren zwei Wochen die faire und ehrliche Aussage: Wir können und wollen dort die Ölwanne nicht lösen. Es muss zu viel abgebaut werden, danach blockiert der Ranger eine Hebebühne und bis irgendwas mit einem Motor geklärt ist, vergehen Wochen => nein. Fand ich fair, einverstanden.

Direkt danach hatte ich den Ranger dann gegen 1900 Uhr bei Ebay Kleinanzeigen für 11000€ VB zum Verkauf eingestellt.
Das Verkaufsschild habe ich mal angehängt, die Anzeige selbst ist schon weg.

Innerhalb von 1 Min hatte ich 5 Anfragen, davon 3 von Leuten, die ich mit dem Anzeigentext ausschließen wollte.

Jetzt wird es aber spannend! #6 war ein Motoreninstandsetzer, spezialisiert auf Ford Ranger.
Hatte direkt an diesem Abend noch mit ihm telefoniert. Er sagte gleich, dass die Ölpumpe das Problem ist. Dadurch werden die Lager der Hauptgasse nicht geschmiert und die gehen an der Kurbelwelle fest.
Solange der Motor noch warm ist passiert auch nichts, das Problem kommt dann erst, wenn der Motor etwas abgekühlt ist.
Passt genau auf das Bild mit meiner kurzen Pause danach. Der Turbo ist vermutlich dann wirklich der Folgeschaden.

Finale: Er wird den Motor zu einem Festpreis komplett machen. Dazu wird der Ranger nächste Woche abgeholt.
Ich werde Euch hier mit Bildern auf dem Laufenden halten und auch eine faire Bewertung dieses Motorenbauers abgeben, vielleicht kann er auch weiteren Forenmitgliedern helfen.

P.S. Ich hatte alles probiert und überlegt. Ohne Pickup geht es nicht mehr

Danke für deinen Bericht.
Die Info mit dem Motoreninstandsetzer kann in Zukunft für den einen oder anderen interessant sein.
Ich bin auf den Festpreis gespannt sein.

Ich drücke die Daumen, dass du da mit nem "blauen Auge" wieder rauskommst und der Ränger danach viele weitere Tausende km bei dir ackern kann.

PIPDblack schrieb: Ich drücke die Daumen, dass du da mit nem "blauen Auge" wieder rauskommst und der Ränger danach viele weitere Tausende km bei dir ackern kann.

Das hoffe ich auch. Kam vielleicht im Text nicht so rüber: Es gibt Stand heute keine Alternative für mich.
Ein neuer Wildtrak hat in dem Moment, wo ich vom Hof fahre, die geplante Summe an Geld verloren.

Und wer kann dieser Schönheit im Anhang böse sein

So schlimm ist der Wertverlust beim Ränger gar nicht, wenn man ihn nicht zum Listenpreis kauft. Wenn ich mir mal so die Angebote für den 3,2er so ansehe, so sind da einige bei, die für die 2 und 3-jährigen immer noch das verlangen, was ich neu dafür bezahlt habe. Aber selbst mit höherem Alter werden dafür noch recht stolze Preise verlangt. Und das ist ja auch das, was ich schon mal geschrieben habe: so schnell hast du beim Ränger keinen wirtschaftlichen Totalschaden (mehr), wenn man es außerhalb von den Preisen des fFh repariert bekommt. Ersatz für den 3,2er gibt es quasi nicht.

PIPDblack schrieb: So schlimm ist der Wertverlust beim Ränger gar nicht, wenn man ihn nicht zum Listenpreis kauft. Wenn ich mir mal so die Angebote für den 3,2er so ansehe, so sind da einige bei, die für die 2 und 3-jährigen immer noch das verlangen, was ich neu dafür bezahlt habe. Aber selbst mit höherem Alter werden dafür noch recht stolze Preise verlangt. Und das ist ja auch das, was ich schon mal geschrieben habe: so schnell hast du beim Ränger keinen wirtschaftlichen Totalschaden (mehr), wenn man es außerhalb von den Preisen des fFh repariert bekommt. Ersatz für den 3,2er gibt es quasi nicht.

Da hast Du recht. Hatte gebrauchte mit 60-80tkm für ~38000€ gesehen. Da macht es m.E. kaum Sinn, einen gebrauchten zu kaufen. Aber es sträubt mich, so viel Geld auszugeben, nur um dann nach der ersten Fahrt wieder die üblichen Kratzer zu sehen.

Meiner ist ja noch ein Euro5-Diesel. Also ohne Adblue und mit weniger Elektrik. Wenn der Motor jetzt wieder frisch ist, sehe ich da wirklich keine Probleme.

Und was ich unbedingt loswerden wollte: Angeblich gibt es von Ford eine verbesserte Ölpumpe, da die Probleme erkannt wurden. Wer in den Bereich von 150tkm kommt, könnte theoretisch über einen Austausch nachdenken.

Was ich im Moment noch plane:

• Stoßdämpfer oder Fahrwerk neu. Sind noch nie getauscht worden
• Stoßstange hinten lackieren oder ersetzen

Bitte berichte unbedingt über die Erfahrungen mit dem Motorenbauer und wenn du zufrieden bist, wäre auch der Name interessant. Denn wenn der Schaden so ist, wie du es andeutest, dass eine Mangelschmierung an der Kurbelwelle ergibt, so dass die Lagerschalen dank Reibungshitze an der Kurbelwelle festbacken und dann wahrscheinlich sogar mitdrehen, dürfte der Schaden in den Gassen der Kurbelwelle auch interessant sein. Wenn er den Motor sauber hinbekommt, dann ist das schon was.

Zum Thema Ölpumpe: hattest du die Wartungsintervalle vom Motorenöl nach Serviceintervall, oder verkürzt?

Natürlich werde ich über Erfahrungen berichten. Das war der Plan, inkl. der versprochenen Bilderserie dazu.

Den Namen werde ich nach Rücksprache mit dem guten Mann veröffentlichen, den aufgerufenen Preis sollte aber jeder selbst anfragen, da ich nicht weiß, wie sehr sich die einzelnen Baujahre unterscheiden. Ich selbst finde die Kosten fair, zumal Turbo, AGR-Kühler, Kolben und alle möglichen Teile neu kommen. Und das für weniger als 50% von dem, was Ford aufrief (und dann vermutlich einen Standard-Motor mit alter Version der Ölpumpe einbaut).

Zur Ölpumpe: Wartungsintervalle laut Handbuch, war davor immer bei Ford. Ein Ölverbrauch war nie feststellbar.
Allerdings bin ich in der Corona-Zeit so gut wie gar nicht gefahren, wenn, dann nur Kurzstrecke. Fürchte so ein bisschen, dass das dem Motor den Rest gegeben hat.

Hallo Leute,

mein Ranger ist jetzt in Arbeit. Anbei ein paar Bilder vom Motorenbauer, Qualität ist ziemlich herunter gerechnet um den Anhang hier nicht zu sprengen.

Kernproblem: Das Zahnrad der Ölpumpe ist abgerissen. Er hat die Ölpumpe nicht geöffnet, ich selbst vermute eine mechanische Blockierung in der Ölpumpe, welche dann dafür gesorgt hat, dass das Zahlrad abgerissen ist.

Die Zylinder-Laufbahnen waren wohl alle in Ordnung und wurden nur gehont.

Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden, habe einen sehr guten Eindruck bislang.

VG
Matthias

Wenn ich das richtig verstehe, hat dein Motor selbst keinen Schaden wegen fehlender Schmierung genommen, weil er ausging, bevor es dazu kam. Da hast du ja noch Glück im Unglück gehabt. Gibt es schon eine Aussage zu den Kosten der Reparatur?