Kupplung fällt aus, kein Druckaufbau in der Hydraulik

Moin Gruppe,

nachdem mein Ranger den Druckpunkt der Kupplung verloren hatte, habe ich erstmal das System entlüftet. Die Maßnahme hat auch erstmal die Symptome beseitigt und ich war best zufrieden. Die Freude hat drei Wochen gehalten, dann fing der Druckpunkt wieder an zu wandern. Also nochmal entlüften-viele Bläschen-konnte keine vergessene Luft vom ersten Mal gewesen sein. Danach ist dann das Intervall der Störungen kürzer geworden, nach einer Autobahnfahrt von 120 km, ohne viele Schaltvorgänge, war dann das Pedal ohne Gegendruck....im 6. Gang die Ausfahrt und dann mit ordentlich Stirnschweiß bis auf den Hof gekommen-Jetzt musste mal ernsthaft gesucht/repariert werden.
Alle Leitungen und Verbindungen waren trocken-Kupplungsgeberzylinder auch....der erste Gedanke war dann "Nehmerzylinder- Getriebe raus- teuer und kostet Freizeit!
Nachdem sich die Emotionen wieder verabschiedet hatten, folgte dann die Analyse und der Ausschluss der Fehlerquellen:

• Bremsflüssigkeit erneuert um Wasser im System und Dampfblasenbildung auszuschließen
KeineVerbesserung nach Probebetrieb.

• Geberzylinder ausgetauscht
KeineVerbesserung nach Probebetrieb.

• Austausch Kupplungsadapter (FORD RANGER T6 MK3 Kupplungsadapter 2184405 AB39-7C560-AC)
Große Freude! Störungsfreier Probebetrieb bis heute!
Anschließend habe ich das defekte Teil auf den Seziertisch gelegt und untersucht. Letztendlich hätte der Austausch der Dichtungen am Kupplungsadapter völlig ausgereicht. Die Dichtstellen waren nicht mehr vakuumdicht, beim Loslassen des Kupplungspedals wurde immer etwas Luft ins System gesaugt. Durch die höheren Temperaturen (Getriebe) bei Autobahnfahrt wurde der Vorgang noch begünstigt...
Die Dichtungen/ Verbindungen für die Kupplungsleitungen sind bei vielen Herstellern identisch und kompatibel. Gibt`s bei EBAY unter dem Suchbegriff "Dichtungssatz Rohrleitung Kupplung 1K0798741" für schmales Geld.

Gruß
Holger

Hi,
danke für den ausführlichen Bericht!

Was für einen Ranger hast du genau und wie alt ist dieser bzw. wie viele KM auf dem Tacho.

MAB

Moin MAB,
Ford Ranger XLT 2.2 l, 4x4, 150PS, Schalter, 2012/13, mit gerade mal 61.000 km.....Als Neuwagen gekauft und als Zweitwagen genutzt. Hauptsächlich mit meinem DIY Overland-Trailer im Einsatz:)

Gruß
Holger

Kleiner Nachtrag zum Geberzylinder:
F9G018ABE ist die Vergleichsteilenummer zum googeln....

Nach intensiver Betrachtung des Originalteils und der Aftermarket Variante habe ich festgestellt, dass beide Teile absolut identisch sind-Lage der Zeitstempel und kleine Angußmarken aus der Spritzgussform sagen mir, dass beide Teile mit dem gleichen Werkzeug gefertigt wurden.
Diskussionen über Material (PA66 ist ein genormter Werkstoff)) Qualität und Lebensdauer sind m.E. überflüssig. Preisunterschied von OEM 74,00€ zu 23,40€ kann mit ruhigem Gewissen in Dieselkraftstoff investiert werden!

Geber und Nehmerzylinder wechseln. Problem gelöst.

....und beim FFH zwei balkongroße Lappen auf`m Tresen lassen? Nö dann lieber so....

marcousa schrieb: Geber und Nehmerzylinder wechseln. Problem gelöst.

Oder habe ich dich da falsch verstanden? Ich habe hier ja eher ein Tutorial zur Fehlersuche und Beseitigung verfasst, damit man keine unnötigen Kosten hat. Ist aber alles schonmal beschrieben...
Geberzylinderwechsel ist der teuerste Brocken im Klo.....
Nach meiner Erfahrung sollte der 1. Schritt zur Fehlereingrenzung tauschen der Bremsflüssigkeit sein. 2. Schritt tauschen des Geberzylinders. 3. Schritt Austausch Verbindungsrohr, bzw. dessen Dichtungen....dieser Schritt führt übrigens in den meisten Fällen zum Erfolg. Die Reihenfolge von 1-4 habe ich nach dem finanziellen Aufwand gewählt. Zeitaufwand ist bei Schritt 3 am geringsten, lässt sich auch ohne Hebebühne erledigen....Schritt 4 ist dann der Nehmerzylinder, Antriebswellen ab- Getriebe raus, drei Schrauben am Nehmerzylinder ab-tauschen.....und dann alles rückwärts. ( mit Bühne und Getriebeheber)
Wenn es so gemacht wird ist die Wahrscheinlichkeit zur Kostenreduzierung am größten.

Oder wolltest du das ich die Arbeitsschritte für den Austausch von Geber- und Nehmerzylinder noch mit hereinnehme?

Geberzylinder: Drei Mutten im Fußraun lösen Schlauchverbindungen trennen. (sifft auch noch bei entleertem System- also Tücher bereithalten) Konsole komplett ausbauen, Geberzylinder auf der Werkbank wechseln. Rückwärts wieder einbauen....
Nehmerzylinder steht ja schon oben....
Gruß
Holger

...ein bissle ärgerlich ist es ja schon der Aufwand bei einem Autowagen mit nur 61.000km auf der Uhr - nützt ja nichts. Wenn original Teil und Nachbau aus der quasi gleichen Gussform stammen. Der Rest wird schon nicht manuell vom Azubi im zweiten Jahr gedrexelt worden sein
Das Ergebnis wird es zeigen. Glück auf.

Gruß Stefan

Moin Stefan,
et is wie et is....
Der finanzielle Aufwand für die Reparatur lag letztlich unter 100 Euronen und ich weiß jetzt, dass das Kupplungsgeraffel erstmal kein Ungemach mehr bereitet. Beim Schrauben ist ja oft auch der Weg das Ziel.....
Beim W463 hätte die Aktion gerade mal 30 Minuten gedauert und 'nen Fünfer gekostet-Ein Hoch auf den Bowdenzug und Autos ohne Elektronik!

Gruß
Holger

Interessant zu lesen, der zeitliche und finanzielle Aufwand war ja tatsächlich überschaubar.
Gruss