Federung an NP300 verbessern

Moin
Fahre seit 10 Jahren begeistert einen NISSAN NP300 Bj. 08.08.
Von März bis November vorzugsweise huckepack mit einer Tischerkabine.
Soweit das meiste prima.
Allerdings ist die Federung des NP300 "einfach" (?)
Soll heißen, jede Bodenwelle, jedes Schlagloch u.s.w. schlagen, rütteln die Besatzung ordentlich durch.
Bezüglich der Huckepack-Saison habe ich kürzlich die hinteren Stoßdämpfer durch speziell verstärkte Dämpfer der Marke Marquart ersetzt.
Dies hat das seitliche Schaukeln mit der Wohnkabine, höherer Schwerpunkt, deutlich verringert. Zufriedenstellend.

Zwei Fragen:
Hilft´s beide Stoßdämpfer vorne mal zu erneuern ?
Hinten sind "nur" zwei Blattfedern verbaut, lässt sich da was durch andere Blattfedern etwas verbessern ?

Freu mich auf Anregungen.
Richard

Moin,
je nachdem, was du an Kilometer drauf hast, sollten die Dämpfer auch vorne mal neu kommen.
Stoßdämpfer lassen langsam nach, daher merkt man das nicht direkt. Wegen dem Gewöhnungseffekt.
Es gibt Fahrwerke, die auf Dauerbelastung ausgelegt sind, z.B. OME. Was da für dich in Frage kommt, musst du halt mal googeln...

Danke für Deine Meinungen.
Ja, die Dämpfer vorne werde ich erstmal austauschen.
Erwähnen zu meinem ersten Text sollte ich noch.
Der Vorbesitzer hatte hinten, zusätzlich zu den erwähnten Blattfedern, eine Luftfederung einbauen lassen.
Das ist hilfreich beim Wohnkabine auf bzw. abladen.
Gruß Richard

Wenn die Nutzung wahlweise mit und ohne schwere Last erfolgt, sind einstellbare Dämpfer eine sinnvolle Wahl.
Z. B. Profender, gibt aber auch weitere Hersteller.. Sinnvoll ist, wenn die Dämpfer sich auch nach der Montage, ohne Ausbau einstellen lassen
Was die Blattfedern hinten angeht:
Die originalen Blattfedern sind grundsätzlich hart und holperig bei Leerfahrten und überfordert bei hör Last. Also ein Kompromiss.
OME und andere bieten Blattfederkombination an, die für verschiedene Lastbereiche optimiert sind. Für eine Wohnkabine brauchst du die schwere Kombination, dann macht das Fahren leer aber keinen Spass mehr.
Daher wird bei Kabinenträgern oft eine Luftfederung zusätzlich zur Standardfeder eingebaut.
Wenn die Luftfederung noch eingebaut ist und funktioniert, würde ich sie unbedingt behalten und bei leerem Fahrzeug auf den minimalen Luftdruck laut Hersteller aufpumpen. Prüfe, ob die Luftfederung ein Einkreis- oder ein Zweikreis System ist, ob die Luftbälge links und rechts gemeinsam aufgepumpt (ein Füllventil) werden oder getrennt (zwei Füllventile). Ein Zweikreissystem ist sinnvoller, weil sonst die Luft aus dem schwerer belasteten Balg in den weniger belasteten strömt und das Fahrzug noch schiefer steht oder noch mehr wackelt.
Ich habe beim D40 die beiden Luftfederventile plus Manometer vorne im Mitteltunnel und kann mit einem kleinen Kompressor jederzeit den Luftdruck erhöhen, bzw über die Ventile ablassen.

Servus Richard,

welchen Druck fährst du leer und beladen?

Manchmal sind andere Dinge dringender
Ich möchte nochmal mein Thema aufgreifen und hoffe auf weitere Hilfe um eine Lösung zu finden.
Bedanke mich aber sehr für Eure Hilfestellungen

Die vorderen Dämpfer habe ich inzwischen erneuert, was das Fahrverhalten leicht verbessert hat.
Allerdings "bockt" es immer noch heftig bei Unebenheiten auf der Straße

Im NP300 ist eine Zweikreis-Luftfederung mit 2 Manometern und 2 Ablassventilen eingebaut
Leer fahre ich bei 2 bar , beladen mit ca. 4 bar
Eine Leerfahrt mit leerer Luftfederung verstärkt das "ruckeln" erkennbar, was mir logisch erscheint.

Im D401 fahre ich leer mit rund 0,5 Bar, damit die Bälge der Luftfedern ein Minimum an Luft enthalten und mit aufgesattelter Kabine (zwischen 500 und 800kg) mit 2,5 bis 3 Bar.
Auf unebenen Strecken reduziere ich den Luftdruck der Reifen, damit die überhaupt die Wirkung der Federn und Dämpfer unterstützen können, Üblicherweise fahre ich mit einem Reifendruck von 2,5 Bar leer bis maximal 3,2 Bar beladen an der Hinterachse. Damit bleibe ich unter den Empfehlungen der Reifenhersteller. Der Komfortgewinn durchh den geringeren Reifendruck ist aber deutlich. Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn (über 140 km/h) muss der Reifendruck erhöht werden, um ein stabileres Fahrverhalten zu erreichen.
Da die mir bekannten Pickup Fahrwerke mit ihren schweren Starrachsen am Heck grundsätzlich nicht auf Komfort ausgelegt sind, kommt es oft zu unschönen Empfindungen auf maroden deutschen Autobahnen, zum Beispiel auf Teilen der A44, Fahrtrichtung Kassel-Dortmund. Mit Anhänger auf der rechten Spur noch viel schlimmer.
Offroad orientierte AT Reifen verstärken den Eindruck noch.
Bei einer sehr schweren Wohnkabine muss der Druck in der Luftfeder und den Reifen erhöht werden, einfach ausprobieren und herantasten.
Ach ja, die Dämpfer an der Hinterachse sind mit entscheidend für das Verhalten der Hinterachse.
Der Unterschied in Kurvenverhalten und Fahrkomfort zwischen dem Navara und dem ähnlich schweren und langen, aber mit modernerer und leichterer Hinterachse und entsprechend geringerer Zuladung gebauten Ssangyong Rodius Van ist bemerkenswert, obwohl der auch einen Leiterrahmen, Untersetzung und Zuschaltallrad hat.

Hallo Richard22,

ich hatte eine D22 Bj 2000 Doppelkabiner. Die originale Blattfedern waren meiner Wohnkabine nicht gewachsen. Goldschmitt Luftfederbälge hatte ich danach zur Unterstützung eingebaut. Beim NP300 kenn ich leider die Aufnahme der Luftbälge nicht, aber problematisch waren die punktuelle Aufnhame der Bälge beim D22. So bekam der Rahmen ein Biegemoment Ich habe beschlossen im regulären Fahrbetrieb die Luftbälge mit max 2bar zu betreiben um keinen Rahmenbruch zu provozieren. Offroad in Kraxelgeschwindigkeit maximaler Druck um Bodenfreiheit zu gewinnen. Wenn schneller dann wieder runter mit dem Druck. Praktisch war es, beim Übernachten im Gelände das Fahrzeug geradezustellen. Man benötigte keine Holzprügel oder Steine
Gruß Peter