LAN Kabel verlegen Einfamilienhaus

Hallo zusammen!

Heute mal so richtig richtig Off-Topic, aber hier sind ja auch Leutchen aus der IT und Signaltechnik im Forum, gell?!

Also mein Bruder hat sich ein renovierungsbedürftiges Haus gekauft und möchte von mir wissen, wie er in jeder Etage WLAN bekommt und seine Playstation möchte er am liebsten per Kabel ins Internet verbinden...

Aus Erfahrung(Elternhaus) weiß ich, dass eine Fritzbox mit angeschlossenem Repeater über LAN als Brücke und Mesh super funktioniert.
Deswegen habe ich ihm sowas auch vorgeschlagen.
Powerline und/oder Repeater im Repeater-Modus war für die Füße, deswegen lassen wir das Thema bitte ganz.

Die Frage ist nun: kann man mehrere Brücken an die selbe Buchse der Fritzbox anschließen? also ein Kabel, dass durch alle Etagen (UG, EG, OG und DG) läuft und jede Etage eine LAN Dose an der man Brücken und evtl noch eine PS5 per LAN anschließen kann? Oder muss jede Brücke über ein eigenes Kabel an eine Eigene Buchse in der Fritzbox gesteckt werden?

CAT 7 Kabel ist reichlich vorhanden, aber wenn man nur begrenzt Ahnung von Netzwerktechnik hat ist es besser zu fragen

Zur Veranschaulichung noch ein Bild dazu






schöne Grüße

An einen Ethernet Port kannst du immer nur ein Gerät oder einen Switch hängen.
Das funktioniert also nur, wie in Bild 2.
Allerdings kann man an sinnvollen Punkten einen Switch als Unterverteilung setzen an dem man als Netzsegment weitere Endgeräte oder WLAN Repeater per Kabel anbindet
Switche kann man auch hintereinanderschalten, also von der Fritz Box zu einem Switch und von dem zu einem zweiten und dritten Switch. Zu beachten ist allerdings, dass die Bandbreite dadurch aufgeteilt wird. Mit mehreren kaskadierten Switches wird es aber unübersichtlich.
Hier ein Link dazu.
Bei komplexen Aufbauten mit mehreren Switches kann man überlegen, VLANS einzurichten, um die Signalwege zu kontrollieren und die Datensicherheit zu erhöhen . Das erfordert aber die entsprechende Hardware und jemanden, der das konfigurieren kann, denn das wird kompliziert und ist für den privaten Hausgebrauch eigentlich oversized. Wenn aber Home Office mit wichtigen Geschäftsdaten im gleichen Lan und WLAN stattfindet, wie die private Nutzung durch Familie, Kinder, Freunde, Untermieter usw,, dann muss man die einzelnen Bereiche voreinander schützen und das würde sich über VLAN lösen lassen, Allerdings sollte das dann jemand installieren, der das beruflich macht, weiß, was er tut, dieses auch vernünftig dokumentiert und am Ende auch haftet.
www.ionos.de/di...agen/

Als Warnung:
Kein Laie ist in der Lage, private Computer, insbesondere Windows Rechner in einem gemeinsam genutzten Heimnetz mit gemeinsam benutzen Netzwerkressourcen wie Freigaben, Datenlaufwerken, Cloud-Anbindung, Drucker, Scanner, TV, .... so sauber und sicher zu konfigurieren, dass sie alle ins gemeinsame Netz und ins Internet können und trotzdem so sicher voneinander abgeschottet sind, dass ein einzelner infizierter Rechner seine Schadsoftware für sich behält und nicht auf andere zugreifen kann.

Noch ein Link:
www.zaehlerschr...user/
Wenn noch Kabel gekauft werden muss, ist es sinnvoll, Doppelkabel mit 2x8 Adern in alle Räume zu verlegen. Ethernet Dosen und Kabel sollten die gleiche Kategorie haben, also keine Cat5 Dosen an Cat8 Kabel.
Wenn man sich den Aufwand einer komplexen Hausvernetzung leistet, ist es sinnvoll, die Kabel nach dem Verlegen durchzumessen, dazu gibt es spezielle Messgeräte, die Netzwerktechniker benutzen.
community.fs.co....html
Es gibt allerdings auch einfache, billige Kabeltester, die nur den richtigen Anschluss der Leitungen prüfen.

Vielen lieben Dank!

Hab ich dich(und den einen Link) richtig verstanden, wenn ich einen repeater und die Spielekonsole an die gleiche Dose anschließen will, dann brauche so ein Doppelkabel in der Wand? Bzw es gehn auch zwei getrennte? Dann gehen mir also für eben diese Dose 2 Buchsen an der Fritzbox "verloren" ?
Als Switch kann man ja auch eine zusätzliche Fritzbox nutzen, oder? Damit hätte ich dann 4 zusätzliche Buchsen gewonnen?!
Und ja, ich bin ziemlich festgefahren auf Fritzbox weil die so schön Idiotensicher zu bedienen/einzurichten ist.
Das Hochsicherheitsgedöns wird nicht benötigt, im heimischen Büro wird bestenfalls die Steuererklärung erledigt

Pro Dose, also pro anzuschließendes Gerät brauchst du ein Kabel mit 8 Adern und einen Port an der FRITZ!Box oder einem Switch, der an der FRITZ!Box angeschlossen ist.
Eine zweite FRITZ!Box wird dann eigentlich auch nur als Switch benutzt, oder zusätzlich auch als WLan Repeater. Das ist möglich, aber ob es sinnvoll ist?
Ältere FRITZ!boxen unterstützen nicht die neuen, aktuellen WLANs Standards und erhalten auch keine Updates mehr, was sie auf Dauer unsicher werden läßt.
Da ist ein echter Switch vielleicht sinnvoller und einfacher, wenn der nur mehr Ports zur Verfügung stellt.
Wenn Dect für Telefon oder Smart Home genutzt wird:
Eine zweite Fritz Box spannt ein zweites, eigenes Dect Netz auf. Telefone müssen beim Wechsel zwischen den Dect Netzen umgeschaltet werden. Der Dect Repeater von Fritz erweitert das Dect Netz der ersten Fritz Box, so dass die Telephone automatisch umschalten und Telefonbücher nur einmal eingerichtet werden müssen.

Vielleicht ist es auch einfacher, mit Fritz WLAN Repeatern wie dem 6000 oder 3000ax zu arbeiten. Die können auch über Ethernet Kabel angeschlossen werden., wenn die Dämpfung durch Decken und Wände zu stark ist.
Für den bei uns bevorstehenden Umstieg auf Glasfaser habe ich die neue 5590 FRITZ!box an eine funktechnisch günstige Stelle positioniert, so dass sie auch die Scheune und den Innenhof abdeckt und zusätzlich zwei Repeater 6000 im Mesh mit je einem Kabel angeschlossen, im alten 360 qm Fachwerk Haus mit teilweise stark dämpfenden Wänden positioniert.
Für Dect nutze ich einen Dect Repeater, der Dect Frequenzbereich wird von Hauswänden weniger gedämpft als die WLAN Frequenzen.

Du hast im ersten Beitrag zwar Powerline ausgeschlossen, aber einfacher wäre es vielleicht trotzdem, das Stromnetz für die Hausvernetzung zu nutzen.

Moin,

Poweline war bei mir jahrelang ein Ärgernis, obwohl alles im Heimnetz von AVM kam. Erst als ich auf LAN Kabel gewechselt habe lief alles stabil. Ähnliche Erfahrungen auch bei diversen Freunden und Bekannten, von daher würde ich immer den Aufwand mit CAT Kabel wählen. Wenn man eh renoviert halb so wild.

Gruß
Marco

@bb Dankeschön nochmal für deinen Input, ich habe gerade aber noch andere Sachen um die Ohren, deswegen habe ich mich aktuell noch nicht weiter um Bruders WLAN gekümmert. Ich werde aber berichten


@Trail-Seeker, wie schon gesagt Powerline ist eine nette Idee, aber nett ist die kleine Schwester von sch.... Und es soll noch schlimmer werden wenn man eine Photovoltaik Anlage hat, irgendwas Interferenzen oder so, bin kein Elektrotechniker. Also das CAT Kabel liegt schon in der Garage und wartet darauf verlegt zu werden.


Schönen Abend noch

So wie von @bb beschrieben.

Schlitzen, Leitungen (Netzwerk - nicht unter CAT6 - ich würde heute auf CAT7 gehen) ziehen. Die Leitungen treffen sich in einem Technikraum im Idealfall auf einem Patchfeld. Dort kann beschriftet werden welcher Port in welchen Raum führt (wichtig für die Fehlersuche später mal). Von da aus auf einen Switch. Meistens ist das der Raum in dem an der Kellerwand auch der Hausübergabepunkt hängt.

Im Idealfall hat man dann eigenes Firewalling und Routing bevor man an die Fritzbox geht (ich gehe einfach von der Fritzbox aus, weil das gefühlt 90% der Leute so haben).

Geht auch alles einfach, alles passiv und ohne Admin Möglichkeiten und dann auch ohne eigenes Firewalling und Routing. Also nur das was die Fritzbox so von Haus aus mitbringt. Das klappt dann ganz easy, hat aber wenig bis kaum Schutz (ebenfalls von @bb bereits gut erläutert).

Ich sags mal so, die meisten Leute da draußen machen das so. Aber es ist nicht ganz ungefährlich. Gerade wenn man viele Alltagsgegenstände mit dem Internet kommunizieren lässt (Kühlschränke, Waschmaschinen, TV, etc. - Stichwort IoT). Wenn ihr das so machen wollt, holt euch Hilfe oder Schaut mal ob ihr spaß habt euch da ein bisschen reinzufuchsen.

Die größte Gefahr seid übrigens ihr selbst. Erst neulich wieder so einen Fall erlebt an dem ein angeblicher Virus den Anwender dazu gebracht hat den "Microsoft Techniker" anzurufen (ist natürlich nicht Microsoft). Dabei wird dann selbst die Fernwartungssoftware installiert und dem Bösewicht wird der Dauerzugang zum eigenen System eingerichtet. Wenn das dann alles offen ist, ist der Vogel im Kompletten Netzwerk unterwegs.