Dir richtigevWahl

Hallo in die Runde....
Ich bin neu hier und hatte bisher weder mit Pickup's noch mit 4x4 was zu tun. Somit erhoffe ich mir hier wertvolle Hinweise für meine Planung einen Pickup anzuschaffen.
Grundsätzlich suche ich ein Fahrzeug mit dem Zweck für "Haus und Hofeinsätze"...also zum Transporteinsatz.
Ich möchte um 5000 € investieren Mein Interesse liegt also beim Mitsubishi L200....Toyota Hilux/VW Taro....Nissan Navara oder Ford Ranger.

Die erste Frage...wie ist es mit der Ersatzteilversorgung? Ist Ford da besser aufgestellt als die Japanr?

Dass diese Fahrzeuge allesamt Arbeitsspuren haben ist klar...auch Rost wird man sicher zu genüge finden.
Womit muss ich aber im Bereich der Technik rechnen? Getriebe...Allrad....Antriebsstrange....Achsaufhängungen...diverse Lager, welches Modell ist wofür bekannt?
Nissan hat anscheinend ein großes Motor / Turboproblem. In welchen Baureihen ist das vorhanden oder gar in allem 4x4 Modellen?

So das soll fürs erste reichen. Würde mich über Antworten freuen.

Gruß Chris

Servus Chris!

Ein Hallo zurück...

Wenn DU Dich für Pickups interessierst, bist Du hier schon völlig richtig. Allerdings hat Richard recht, es wird nicht leicht bei Deinen Anforderungskriterien... Finden kann man da klar was, aber in welchem Zustand? Also Rost sollte Dich da echt nicht schrecken, genauso wie eine hohe Laufleistung! Wenn Rost Dich nicht so abschreckt, dann OK... Technik ist wieder ein Kapitel für sich.

Der L200 von Mitsubishi ist in dieser Preisklasse schon zu finden, aber sehr mit Vorsicht zu genießen. Der K 60 T, wie er vor dem KA0T geheißen hat, kann 300000 km ohne Probleme schaffen, viele haben aber schon um die 150000 größere Probleme! Grundsätzlich solltest DU einen der früheren Baujahre vorziehen, nämlich die mit 99 PS. Das sind keine Raketen, aber auf jeden FAll zuverlässiger als die Nachfolger (Facelift), die haben dann 113 PS und danach dann 133 PS. Die sind auf jeden Fall anfälliger! Das große Mitsu-Problem waren schon immer die Zylinderköpfe, wenn der Wagen dann noch schwere Hänger ziehen mußte oder mit Dauervollgas über die AUtobahn gescheucht wurde, ist die Lebensdauer auf jeden Fall deutlich herabgesetzt! Ich hatte selbst einen 2003er mit den 113 PS, hab ihn aber vor den Schäden verkauft. Ich kenne L200-Fahrer mit dem 99 PSer, die schon weit über 250000, ja teilweise schon 280000 km auf der Uhr haben, ohne größere Reparaturen! Gute Pflege mal vorausgesetzt, was man ja beim Kauf eines älteren Gebrauchten nicht weiß... Das Risiko ist sehr groß, daß der Motor den Hitzetod stirbt, auch die Getriebe machen Probleme. Es gibt ihn auch mit Automatik, aber die sind sehr selten zu finden, noch seltener ist der Benziner, den es eine zeitlang gab. Der wäre aber auf jeden Fall risikoloser als der Diesel! Wenn Zylinderköpfe kaputt gehen oder das Schaltgetriebe, dann zieht das teuere Reparaturen nach sich!

Aus heutiger Sicht würde ich den L200 nicht mehr bedenkenlos empfehlen, zumindest nicht, wenn man die Fahrweise und den EInsatzzweck des Vorbesitzers nicht kennt (was ja in der Regel auch der Fall ist...)! Da können die 5000 Euro dann schnell zu 8 oder 9000 Euro werden! Also beim L200 würde ich lieber mehr investieren, ein Modell mit weniger Km kaufen und so das Risiko von teueren Reparaturen vermindern!

Der Nissan ist auch nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Vor allem von dem Modell so um 2003 mit dem 133 PS-Motor solltest DU die Finger lassen, da sind Motorschäden schon vorprogrammiert! Kenne selbst einen, den es bei 120000 km erwischt hat, mehr darüber kannst DU hier in der Nissan-Kategorie lesen. Das Problem ist aber bei Nissan bekannt. EMpfehlenswerter ist da auf jeden Fall der Vorgänger, der mit 103 PS der Baujahre um 2000 ist zwar auch kein Jüngling mehr, aber auf jeden Fall wesentlich zuverlässiger und erreicht auch hohe Laufleistungen. Der MD 21 zuvor ist jetzt schon seltener zu finden aufgrund des doch fortschrittenen Alters und mit 80 Saugdiesel-PS auch mehr Arbeitstier als Freizeitauto. Hatte ich auch schon, sehr guter Motor, läuft problemlos. Den gabs auch als Benziner mit 126 PS, auch den hatte ich schon, war auch ein sehr zuverlässiger Begleiter. Etwas durstiger zwar, aber dafür nicht defektanfällig.

Die Navaras ab 2005 sind für diesen Preis noch nicht häufig anzutreffen und die der ersten Serie hatten auch Probleme mit den Injektoren, das wurde dann aber abgestellt und besser. Am Anfang machten auch einige Motorschäden die Runde... Der mit 171 PS recht starke NIssan ist halt bei den empfehlenswerten Baujahren noch nicht für den von Dir angeilten Preis zu kriegen, und wenn, dann mit Laufleistungen, wo ich die Finger davon lassen würde.

Der Hilux oder Taro der 90er Jahre ist motortechnisch zwar recht schwach, aber dafür absolut robust, sie erreichen problemlos sehr hohe Laufleistungen. Die Autos sind identisch bis auf ein paar kleine Änderungen. Der NAchfolger hatte dann 102 PS und ab 2005 kam dann der neue, den es mit einigen Facelifts bis jetzt noch zu kaufen gibt. Grundsätzlich sind Toyotas sehr teuer als Gebrauchte, eben weil sie einen guten Ruf haben! Rost ist natürlich auch da ein Thema, einen mit wenig km und wenig Rost wirst Du um diesen Preis schwer finden, und wenn, dann sind sie sofort weg. Aber auf jeden Fall würde ich sagen, birgt der KAuf eines älteren Hiluxes weniger Gefahren als z.B. der eines älteren L200! TEilweise wurden die Taros und Luxe der 90er sogar mit HD-Paket verkauft, heißt, sie haben vorne und hinten Blattfedern! Diese Exemplare fanden den Weg über freie Importeure zu uns, viele davon gibt es aber nicht mehr.

Wenn ein Hilux, dann würde ich nach einem mit dem 102 PS - Motor suchen, da ist etwas mehr Leistung und auch Komfort da.

Schon mal über den Isuzu D-Max nachgedacht? Die gibt es auch schon wieder seit Anfang des neuen Jahrtausends und sie sind sehr zuverlässige Begleiter...

Den Ranger gibt es schon recht lange, er ist baugleich mit dem Mazda, die hießen erst B 2500 und später BT 50. Der Ford ist häufiger anzutreffen als der Mazda, technisch sind sie gleich. Die älteren Ranger sind auch recht zuverlässig, wäre also auch eine OPtion! Er hatte 109 PS, keine Rakete, ein Vereinskamerad fuhr einen, machte keine größeren Schwierigkeiten.

Das alles sind Zuschaltallradler, deren Antriebstechnik simpel und robust ist. Die älteren Modelle hatten alle Drehstabfederung an der Vorderachse, heutzutage kommt man da wieder ab, ab ca. 2005 hatten so gut wie alle Schraubenfedern. Aber die Drehstabfederung ist robust und muß gegenüber den Schraubenfedern kein Nachteil sein. Blattfedern an der Hinterachse haben sie alle.

Mehr fällt mir jetzt momentan aus dem Stegreif nicht ein, wenn DU noch was wissen willst, frag ruhig!

Viele Grüße aus der OBerpfalz, Jürgen

Hallo Jürgen,

besten Dank schon mal für die vielen tollen Infos. Hiermit werde ich mich dann mal auf die Suche machen und auch weiter das Forum durchforsten.

VG Chris

Hallo,
zur Frage Ersatzteilpreise kann ich noch beisteuern: Fürn Ford Ranger (2AW) kosten sie im Allgemeinen doppelt soviel, wie für den L200 (K60T)(beide altes Modell, das in deiner Preisklasse liegt) - für den alten Ford kann man zwar z.T. auf Mazda-Teile ausweichen, die nicht ganz so heftig kosten, aber immernoch genug.
Und die Auswahl aus dem Nachrüster- und "Nicht-Original"Teile - Markt ist für'n Mitsu wesentlich besser.

Gruß
Elke