In der engeren Wahl war nach einer Probefahrt auch der Isuzu D-Max, bei dem eigentlich auch alles gepaßt hätte. Vor allem war er als 1,5-Kabiner mit Automatik zu haben, da mußte man bei Toyota einen Kompromiß eingehen: entweder lange Ladefläche und Schalter, oder DoubleCab und dann auch den starken 3.0 Liter mit Automatik! Leider war der Händler recht weit weg, während ich den Toyota-Vertragshändler auf dem Weg zur Arbeit hatte! Das und die Zufriedenheit mit dem ersten Hilux war wohl letztlich der Grund, warum ich der Marke treu geblieben bin. In den zwei Jahren seit Erscheinen des Facelift-Modells hatte ich mich auch an die Front gewöhnt, im Gegenteil, sie gefiel mir eigentlich fast besser als die von meinem grauen!
Da ich Autos nie so lange fahre, bis der TÜV uns scheidet, bin ich bei unserem Händler vorbeigefahren, bei dem meine Frau und ich schon einige 4x4 gekauft hatten und wurden auch diesmal wieder einig. So war der Vertrag für einen weißen ExtraCab schnell unterzeichnet. Wartezeit wieder ca. 6 Monate, letztlich war er sogar einen Tick schneller da als geplant!
Mit den Jahren beschäftigt man sich ja viel mit Umbauten und lernt einiges dazu. Während der Wartezeit hatte ich dann Kontakt zu Andi Hurter aufgenommen, dessen Firma noch recht neu war und der meine Wünsche am neuen verwirklichen könnte! Reifen, OME-Fahrwerk weich + 2 Trimpacker, AHK, Hardtop, Laderaumwanne, Dachkonsole mit integriertem Funkgerät und Funkantenne vorne am Kühlergrill, so wie in Australien üblich. Andi hatte gerade einen Unterfahrschutz von ASFIR mit ein paar Kratzern übrig, den ich auch noch dazu genommen habe.… Das war mal mein Lastenheft. Und auch für meine Nissan-Felgen, die optisch von der ET her gut zum Hilux passen, hat sich Andi reingehängt und einen Prüfer gefunden, der die Abnahme machen wollte! Angeliefert wurde der neue bei einem Toyota-Autohaus in Aalen in Baden-Württemberg, von dort aus holte ihn Andi gleich persönlich ab und legte mit den Umbauten los. Zwei Wochen später – wir hatten keine Eile – konnten wir ihn abholen. Obwohl er ja nicht sehr viel anders war als der erste Hilux, ein wenig schlägt einem das Herz dann doch höher als Pickupfan, wenn man zum ersten mal Kontakt mit seinem zukünftigen Auto hat!
Der Hilux ist für mich Alltags-, Urlaubs-, Offroad- und Arbeitsauto sowie Wohnwagen-Zugfahrzeug und dient mir auch als rollendes Hotelzimmer, wenn ich mal alleine unterwegs bin auf Treffen oder auf Offroadtouren wie z.B. in die Westalpen oder nach Rumänien, als Schlafwagen. Ich finde die Kombination Lange Ladefläche / kurze Kabine nach wie vor am praktischten für mich und meine Frau. Und auch für den Familienhund ist genug Platz hinter den Sitzen, wenn er mal mitfährt! Da wir ja meistens mit Pickup- und 4x4-Freunden unterwegs sind, habe ich auf Bergstraßen in der Provence gemerkt, daß die 144 PS in Verbindung mit den größeren Rädern nicht gerade die Wurst vom Teller ziehen, wie es immer so schön heißt! Also haben wir nach dem Urlaub über eine Leistungssteigerung nachgedacht und uns eine Steinbauer-Leistungsbox einbauen lassen. 30 PS mehr und vor allem mehr Drehmoment merkt man im Solobetrieb schon, im Anhängerbetrieb leider nicht so sehr. Da hatte ich mir definitiv mehr erhofft, vor allem beim Durchzug!
Da ich Laternenparker bin und man nun doch durch das Mehr an Höhe seine liebe Not mit dem Scheibenkratzen hat, bekam der Hilux noch eine Webasto-Standheizung mit Funkfernbedienung, die ich nun bequem von der Wohnung aus aktivieren kann, oder wo man auch sonst immer ist. Ein zusätzlicher Rückfahrscheinwerfer, der mir nachts beim Rückwärtsfahren gute Dienste leistet, montierten wir auch noch.
Ein weißer Hilux ist ein bekanntes Auto, u.a. öfter im TV zu sehen, wenn es um IS geht. Nachdem mich tatsächlich einige drauf angesprochen hatten, daß ich so ein Auto fahren würde, wie man immer in den Berichten der Nachrichten sieht, wollte ich mit solchen Negativ-Schlagzeilen natürlich nichts zu tun haben! Also beschloß ich, den weißen Hilux etwas zu individualisieren und einen farblichen Akzent zu setzen. Ein dicker Streifen mit dem Hilux-Schriftzug an der Seite schien mir da genau richtig! So was hatte nicht jeder und unterstrich die zivile Nutzung des Pickups etwas mehr. Die Frau eines ebenfalls Pickupfahrenden Kollegen kam mir da gerade recht, die macht solche Designs nämlich beruflich. Gesagt, getan. Hingestellt und abends abgeholt und der mattschwarze Hilux-Schriftzug zierte von nun an meinen Lux!
Da ich schon einige 4x4 mit Fahrwerk und Bodylift hatte und irgendwann mit Andi Hurter mal so zusammen saß, fragte ich ihn, ob er schon mal einen Bodylift verbaut hätte. Hatte er noch nicht, würde er aber gern mal machen! Kein Thema, kurze Zeit später erhöhte ein kleiner Bodylift den Hilux um weitere 3 cm! Höhe kann man schließlich nie genug haben! Mehr wollte ich nicht machen, sonst wären größere Reifen vonnöten gewesen, für die der Motor aber definitiv zu schwach ist! 265/75 R 16 ist die geeignetste Größe, alles, was größer ist, kostet zu viel Kraft, vor allem im Anhängerbetrieb. Hier ließ ich im Gegensatz zu früher die Vernunft mal siegen, man wird halt älter…
Auf Messen habe ich schon oft die Dachgepäckträger bewundert. Auch zusätzliches Licht kann man ja nie genug haben, so eine Lightbar wäre schon was! Nur wo befestigen? Also gleich das angenehme mit dem Nützlichen verbinden und die Bar am Dachgepäckträger befestigen! Gar nicht so leicht, denn für den XtraCab sind die passenden Dachgepäckträger doch recht dünn gesät! Aber Meister Hurter fand auch da eine Lösung: Die Plattform für einen DoubleCab wurde einfach um 30 cm gekürzt, dann mit einem Spezialhalter die Lightbar angebracht und fertig. Zu Hause dann noch eine Verstärkung eingebaut, da mir die Vibrationen zu heftig waren und nun ist gut. Die Lightbar kann zwar mit der Lichtausbeute nicht mit teueren Bars mithalten, aber für meine Zwecke als Arbeitsscheinwerfer reicht sie, und im öffentlichen Straßenverkehr darf ich sie eh nicht benutzen. Der Dachgepäckträger hat mir auf unserer Rumänien-Offroad-Tour gute Dienste geleistet, als ich zusätzlichen Stauraum in Form einer ausgemusterten Militärkiste auf dem Dach hatte.
Kein Hardtop ist 100% dicht, auch meins nicht. Nach zwei eher minderwertigen Dichtungen habe ich nun mit dem 3. Versuch eine Dichtung, die wenigstens fast dicht ist. Damit ich nicht am Ladeflächenboden schlafen muß, habe ich mit einem Kumpel zusammen einen doppelten Boden in die Ladefläche integriert. Hoch genug, um z.B. den Campingtisch drunter zu kriegen und etwas Krimskrams, aber auch flach genug, um nach oben noch genug Platz zu haben. Für solche Vorhaben war natürlich das erhöhte Hardtop, das meinen ersten Hilux zierte, geeigneter als das jetzt wagendachhohe. Aber es geht, die 14 Tage in Rumänien hatte ich jedenfalls nicht das Gefühl, in einem Sarg zu liegen!
Nachdem der Hilux anstandslos als LKW versteuert wurde, meinten die Herren vom Zoll, daß man die Grundlagen der Besteuerung noch mal überdenken wollte… Hieß im Klartext: Auf zum Hauptzollamt zur Begutachtung. Mit dem Ergebnis, daß er ab sofort und noch dazu rückwirkend wegen falscher Besteuerung nach Hubraum versteuert werden würde! Meine Stimmung damals möchte ich hier jetzt nicht im Detail wiedergeben! Gefallen wollte ich mir das nicht lassen, also bot man mir die Möglichkeit, wieder zum LKW umzurüsten: Hieß, Sitze hinten raus, Gurte raus, Gurtpunkte unbrauchbar machen. Danach zum TÜV, Sitze austragen, ab zur Zulassungsstelle und irgendwann den geänderten Steuerbescheid erhalten. Jetzt habe ich einen 2-Sitzer, nur der Hund darf noch mitfahren hinten, weil er ja sächlich ist.
Aus diesem Grund war natürlich die nächste Überlegung, was tun mit dem nun verschenkten Platz hinten? Also wieder meinen Kumpel und Vereinskameraden bemüht, und aus ein paar Anfangsideen wurde dann ein Plan und wir haben hinten eine Platte eingebaut, mit Stoff bezogen und hochklappbar, damit man auch noch an die Staufächer darunter gelangt. Noch ein paar Halteösen und der Umbau war fertig. Auch der hat sich gut bewährt auf Touren, da er einiges an zusätzlichem Stauraum bringt und nun solche Sachen wie Klamotten oder die Kompressor-Kühlbox trägt. Und darunter ist genug Platz für Kleinkram oder Schuhe.
Irgendwann haben wir unseren alten Wilk-Wohnwagen verkauft und uns einen neuen Weinsberg zugelegt. Der ist irgendwie anders konstruiert und hing leicht schief hinter dem Hilux, bedingt durch die Höherlegung. Also haben wir eine höhenverstellbare Adapterplatte montiert, die den Wohnwagen gerade stellt. Nachteil ist natürlich der Offroad-Einsatz, da es einiges an Winkel wegnimmt! Die Steckdose mußte in Rumänien auf ausgewaschenen Schlammpfaden in Rumänien dran glauben, nun haben wir sie höher gesetzt und seitdem ist Ruhe.
Der Lux wird nun 3 Jahre und läuft wie ein Uhrwerk. Bis jetzt war wie beim Vorgänger nichts defekt, aber man soll ja nichts verschreien. Er könnte einen Tick besser gehen und etwas weniger verbrauchen, aber das wäre jammern auf sehr hohem Niveau. Wichtiger ist mir die Zuverlässigkeit, eben daß ich das Gefühl habe, er bringt mich hin und vor allem auch wieder zurück! Die An- und Umbauten haben sich als praktisch und zuverlässig herausgestellt und leisten mir gute Dienste auf Touren und im Alltag! Bis man ein Auto mal so hat, wie man es möchte, vergeht doch einige Zeit, bedingt durch den pickupfahrenden Bekanntenkreis und die Treffen würden einem die Ideen auch nie ausgehen! Ich hoffe, der Lux begleitet mich noch ein paar Jahre genauso zuverlässig wie jetzt, an dieser Stelle möchte ich auch einen Dank an die Fa. Hurter aussprechen, die mir bei meinen Ideen mit Rat und Tat zur Seite standen und alles, was ich wollte, auch legalisieren konnten! (J.K.)
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