Nutzung der "4H" Einstellung

Hallo zusammen,
jetzt will ich als 4x4 "Neuling" doch mal von Euch erfahrenen PU Treibern wissen, wie die Einstellung 4H denn am besten zu nutzen ist...
Was ich mir bisher vorgestellt hatte war, die Einstellung bei rutschigen Verhältnissen zuzuschalten. Als da wären: starker Regen, schmierige Strassen, Reif, Schnee, Matsch und Eis.
Klar ist mir schon, dass mit meiner Reifenkombi und meist unbelasteter HA da keine Wunder zu erwarten sind, und die Fuhre in Kurven und beim bremsen wesentlich vorsichtiger als bei Trockenheit bewegt werden muss. Die Physik lässt sich eben nur zu einem gewissen Teil manipulieren...
Im Handbuch steht aber was seltsames: Die Einstellung sollte auf "normalen" Strassen nicht verwendet werden.
Wie muss ich das denn verstehen?
Wie handhabt Ihr das denn? Wann und wie schaltet Ihr um?
Hoffe jetzt keine Grundsatzdiskussion auszulösen, aber ich wollte die gesammelten Infos einfach mal in einen eigenen Thread packen...
Jan

Ich schalte nur zu wenn es WIRKLICH rutschig ist und die Reifen Schlupf haben.
Also z.B. wenn ich über den Strand fahre, über nasse Wiesen und Waldwege.... und bei Schnee ( nur den hatten wir hier im Norden schon seit langer Zeit nicht mehr). Bei einfach nur nassem Asphalt und normaler Fahrweise in normalen Fahrsituationen schalte ich nicht zu.

Zum Thema:

Servus!

Der Ranger hat ja einen zuschaltbaren Allradantrieb, so wie viele andere auch. Ganz im Gegensatz zu einem echten Permanent-Allradantrieb darfst Du beim zuschaltbaren eben keine engen Kurven fahren, zumindest nicht auf griffigem Untergrund.

Es heißt immer, nur auf "normalen" Straßen, damit wird wohl Asphalt gemeint sein. Ganz so ist es aber nicht. Ich fahre jetzt den 9. Pickup, jeder hatte Zuschalt-Allrad. Was man unbedingt vermeiden sollte, ist, den Allrad oder gar die Untersetzung auf griffigem Untergrund in engen Kurven zu benutzen. Da kein Ausgleich stattfindet, kommt es natürlich zu starken Verspannungen im Antriebsstrang, der auf Dauer mit Sicherheit Schaden nimmt. Das heißt aber nicht, dass man das nicht auch mal tun kann, wenns mal nicht anders geht. Untersetzung (4L) würde ich vermeiden, aber in 4H kannst Du auch mal um eine Kurve fahren, kein Problem. Ich mach das auch schon seit fast 30 Jahren und habe noch nie einen Antriebsstrang ruiniert! Man sollte es aber wirklich nur machen, wenns unbedingt nötig ist und nicht ständig!

Und klar kannst Du mit Allrad auf "normalen" Straßen fahren, z.B. bei winterlichen Straßenverhältnissen. Es wäre ja Quatsch, wenn man sagt, man dürfe den Allrad nie auf Teerstraßen fahren! Ist die Straße verschneit, glatt oder schmierig, dann schaltest Du eben auf 4H, dafür haben wir den Allrad ja. Überhaupt kein Problem. Über Geschwindigkeit braucht man da ja nicht zu reden, ich denke, bei solchen Straßenverhältnissen fährt eh jeder angepaßt.

Die Geländeuntersetzung 4L hat wirklich auf der Straße nix verloren. Da sie nicht synchronisiert ist, muss man ja vorm einlegen eh anhalten, beim rausnehmen auch. Die gehört ins Gelände, und zwar dahin, wo es 4H nicht mehr schafft. Ich hab vor einiger Zeit mal fürs Forum eine kleine Offroad-Fahrschule geschrieben mit ein paar Bildern von ein paar Geländesituationen: Schlamm, Winter, Steine, Sand usw, falls es Dich interessiert:
www.pickuptruck...eil-1
Teil 2 und 3 gibt es auch, sind auch bei Berichte zu finden.

Teil 2:
www.pickuptruck...eil-2

Und Teil 3:
www.pickuptruck...eil-3

Als Fazit würde ich sagen: Schalte einfach rechtzeitig 4H zu auf winterlichen Straßen, ist der Untergrund wieder griffig, dann nimmst Du den Allrad wieder raus. Fährst Du auf Sand, Schotter oder Schlamm, 4H rein, auf losem Untergrund kannst damit auch um Kurven fahren und enger einschlagen. Siehst Du, dass 4H nicht mehr ausreicht, dann anhalten, 4L rein und weiter geht´s. Wie weit, liegt natürlich auch zu einem großen Teil an den Reifen, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen....

Ich hoffe, ich konnte die Frage beantworten.....

Viele Grüße aus der Oberpfalz, Jürgen

Hi,

mit der "Suche" hättest du diese gefunden:

www.pickuptruck...60522

Da ist alles sehr genau von mir beschrieben!

Leider wurde der Beitrag nicht gepinnt und ist so nur schwer zu finden. (Admin: bitte nachholen!?)

MlG
MAB

Ums kurz zu machen:

Wenn die Hinterachse schlupft, erst dann kommt 4H. Oder wenn man schon sieht das es in 2H nichts wird.

Bei dem Thema hake ich gerne mal ein.

Ich nutze 4 H ebenfalls nur wenn es nicht anders geht.
Neulich war es wieder einmal so weit. Ich musste für den letzten freien Parkplatz, eine steile
Böschung rauf, wo normale PKW´s nicht hinkommen

Als ich wieder losgefahren bin, hab ich im Stand auf Hinterradantrieb zurückgestellt. Beim anfahren war
es, als wenn ich mit angezogener Handbremse fahre. Ich bin dann 2, 3 x angehalten angefahren, dann
ging es wieder ganz normal. Dieses Verhalten habe ich bei meinem Ranger schon mal beobachtet.
Ist das normal?
und, sollte man lieber rollen wenn man umschaltet?

Gruß
Ingo

Guten Morgen!

Hat meiner nicht, auch der erste hat das nicht gehabt. Auch alle anderen davor eigentlich nicht....

Dass es mal ein wenig dauern kann, bis er wieder von Allrad auf 2H umschaltet, ist normal, das war auch bei den Hiluxen so. Und davor beim L200. Genauso wie auch das Zuschalten des Allrads mal ein wenig dauern kann, deshalb schalte ich da rechtzeitig zu.

Ob Du das im Stand machst oder im Rollen bei 2H auf 4H und umgekehrt, ist eigentlich egal. Nur bei 4L musst Du natürlich wegen fehlender Synchronisation stehen bleiben und bei Automatikgetriebe in "N" schalten. Bei 4H und zurück kann man das aber jederzeit während der Fahrt machen.

Gruß, Jürgen

Danke für die Antwort,
ich bin am Samstag eh im Wald. Da werde ich das nochmal testen.
Im Zweifel geht`s zum freundlichen damit ....

Hi,

es gibt Unterschiede zwischen Automatik und Schaltgetriebe beim Umschalten.

Beim Schaltgetreibe ist es notwendig die Kupplung zu treten bzw. den Gang rauszunehmen, damit das Verteilergetriebe "frei ist".

Es wäre schön, wenn mal bei Automatik getestet wird, ob das Umschalten von 4H auf 2H und umgekehrt im Stand mit Stellung D funktioniert (dazwischen kurz fahren).

Nach meinem technischen Verständnis kann es passieren, dass das Verteilergetriebe (bei allen Rangern gleich) bei Last und/oder Verspannung auf dem Antrieb nicht sauber aus- bzw. einrücken kann.

Der Wandler im Automat hat bei eingelegter Fahrstufe "D" etwas Schlupf, was die Last im Antrieb u.U. veringert, da keine starre Verbindung wie beim Schalter besteht (gilt nicht für die Verspannung).

Eine Verspannung im Antriebsstrang bei eingelgtem 4H/4L kann das Umschalten u.U. verhindern (siehe: kein Mitteldiff.). Diese kann nur im Rollen/ beim Durchdrehen ausgeglichen werden.

Es ist also ratsam, den Antriebsstrang vor dem Abstellen zu "entspannen".
4H und erst recht 4L ist nicht zum Rangieren geeignet (Ausnahme: sehr glatter Boden mit wenig Haftreibung)

MlG
MAB